Vom Zweck der Neuoffenbarung
Jesus gibt uns Seine Lehre erneut zum tieferen, geistigen Verständnis.
„Sieh Meine Lehre an, wie einfach gab Ich sie selbst ungebildeten Leuten, wie Meine Apostel nur Fischer usw. und keine Gelehrte waren. Und heutzutage mit aller Gelehrsamkeit der ganzen Welt gibt es noch niemanden, der sie den Menschen so wiedergeben könnte, wie Ich sie gesprochen und wie Ich sie verstanden sehen möchte; sondern Ich Selbst muss wieder gleichsam von neuem anfangen und vorerst nur wenigen alles wieder einzeln erklären, wenn Ich will, dass Meine Worte, Worte des höchsten Geistes, auch geistig aufgefasst werden sollen. Wie oft versuchte ich dieses Mittel. Von Jahrhunderten zu Jahrhunderten sprach Ich durch verschiedene Menschen, stets dem Zeitgeist gemäß, allein vergebens. Meine Worte wurden nicht gehört oder überhört oder falsch ausgelegt; und jetzt bist auch du [Gottfried Mayerhofer] wieder einer jener Auserwählten, mittels welchen Ich Meinen Lehrplan ergänzen will, und trotzdem, sieh deine Anhänger an, wie wenige verstehen, was du schreiben musst und was Ich ihnen in Meiner unendlichen Gnade sagen lasse.
Aus allen Reichen der Natur, aus allen Winkeln der Erde und der Schöpfung suche Ich Gegenstände hervor, welche unter Meiner Hand eine Wichtigkeit empfangen, wie sie noch kein Mensch erahnte. Ich zergliedere ihnen das Nächststehende so gut wie das Fernste, überall zeige Ich ihnen den nämlichen Zweck, den nämlichen liebenden Vater und die nämliche Ursache. Überall erkläre Ich ihnen, was der Urgrund alles Geschaffenen ist, ob nun durchs Mikro- oder Teleskop sie Meine Wunder betrachten wollen, überall ist, war und wird es die Liebe sein, welche alles schuf, alles erhält und alles vervollkommnet.“ [Sg.01_027,50-54]
Gegeben vom Herrn durch G. Mayerhofer für Johannes Busch [erster Herausgeber der Lorber-Werke]: „Mein lieber Sohn! Du hast Mein Bild zwischen die Meiner beiden Schreiber [Jakob Lorber und Gottfried Mayerhofer] aufgehängt; dass du solches getan, hat nichts zur Sache; Ich ehre deine Demut, und vergönne gern den beiden anderen den von dir ihnen angewiesenen Platz. Ich will Mich bloß an das Wort halten, was dort unter Meinem Bild steht und so lautet: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, als durch Mich!
Sieh, diese Worte präge dir ein. Wenn du an deinem Schreibtisch sitzt, so bedenke: Diesen Weg, welcher schon vor mehr als tausend Jahren für die Menschen bereitet war, diesen Weg waren die beiden Knechte bestimmt, wieder anzubahnen, indem sie euch wieder die Wahrheit brachten, die bis jetzt mit Füßen getreten, und wegen weltlicher Interessen im Finstern gehalten wurde, damit wieder geistiges Leben in euch komme, und ihr alle euch würdig machen könnt, Kinder desjenigen Vaters zu sein, Der einst als Sohn oder die Weisheit so von Seinem Vater der Liebe sprach: Nur durch Weisheit, d.h. richtiges Verständnis Meiner Schöpfung, Meines Worts und Meines Ichs könnt ihr die Liebe, den Vater, begreifen, verstehen und lieben!
Daher bleibe auch du, Mein Sohn, auf diesem Weg, suche die Wahrheit, denn sie führt dich zum ewigen Leben! Amen!“ [Lebenswinke, neu-theosophische Schrift No. 39, Kundgabe vom 9. Juli 1872]
Den Herrn und Seine Schöpfung erkennen lernen.
„Ihr habt nie Mich, noch Meine Welt verstanden, habt nie begriffen, dass Ich andere Absichten mit euch habe, welche oft euren Wünschen zuwiderlaufen müssen, weil ihr oft Nebensachen als Hauptsachen nehmt. Ihr kennt, trotz aller Worte, die Ich euch bis jetzt zuteil werden ließ, noch nicht, was es heißt geistig leben, was es ist kosmisches Leben. Dieses allgemeine Leben, welches das Grundgesetz der ganzen Schöpfung ist, worin ein jedes Warum seine Enträtselung findet, ihr kennt es nicht! Würdet ihr diese großen Gesetze ganz durchschauen können, ihr würdet bei weitem leichter begreifen, dass kein Wesen sich diesen Gesetzen entziehen kann, und dass jeder Übergehung (Übertretung) derselben die Strafe auf dem Fuß folgen muss. Solange ihr nicht fähig seid, euch mit großen, tiefen Ideen zu befassen, bleibt ihr an der Scholle dieser kleinen Erde hängen, habt nur einen kleinen Gesichtskreis zu überschauen, der nicht über euer häusliches Leben hinausreicht.
Deswegen Meine Worte, Meine Mahnungen, Meine Erklärungen; deswegen Meine vielfachen Aufdeckungen, wie durch das Kleine nur das Große erreicht werden kann, damit ihr Mir folgen sollt, damit ihr auch in eurem irdischen Leben klein werdet, um sodann geistig groß zu wachsen und euch zu erheben und euch hinaufzuschwingen auf jene Höhe des menschlichen Begriffs, wo ihr klar und ruhig den Bildungsverlauf der materiellen Welt in den kosmischen Gesetzen, aber auch deutlich erkennen lernt, wie selbst diese Gesetze geistig und unendlich für den materiellen Anfang, erst in der geistigen Vollendung ihren Kulminationspunkt finden, wo von Stufe zu Stufe vorwärts schreitend, stets euch Mir nähernd, ihr erst erkennen werdet, was Ich als Schöpfer bin. So bedingt sich die Liebe dann von selbst, wenn sie auf Achtung gegründet, nur die natürliche Folge der letzteren ist, da, wenn man den Meister aus Seinen Werken erkennen gelernt, es erst recht begriffen werden kann, welche Eigenschaften Ihn zieren müssen, und warum bei solcher Macht noch so viel Güte und Liebe vorwaltend ist.
So nehmt dieses Wort wieder aus Meiner Hand, es ist die Vaterhand, welche euch zu Mir hinaufziehen möchte, verschmäht sie nicht, denn sonst wird der Schaden nur auf eurer Seite sein.“ [Lg.01_023,38-45]
„Lernt doch einmal die Sprache Meiner Natur begreifen! Lernt lesen diese zarte und sanfte Schrift, mit welcher Ich, euer Schöpfer, Herr und Vater in jedes Sandkorn, in jedes Blümchen, bis hinauf in die größten Sonnenwelten die nämlichen Worte stets geschrieben habe: Gott ist die Liebe! Dieses predigt euch die Natur im Kleinen und im Großen. Dieses ruft euch euer eigenes Herz bei jedem Atemzug zu. Dieses sende Ich euch in tausend verschiedenen Formen und Worten durch Meine Knechte und Schreiber.
Hört doch einmal diese große Sphärenharmonie, diesen Choralgesang, der aus Millionen Wesen und Produkten Tag und Nacht Mein Loblied singt; seid nicht kalt gegen alle diese großartigen Deutungen, geht vorwärts von Nacht zum Licht, von Welt zum Geist, und werdet Blumen der Demut, Liebe und Sanftmut in Meinen himmlischen Gefilden!
Dieses allein bezweckt oder will euer Vater mit all diesen Worten, die Er euch fortwährend aus Seinen Himmeln zur Aufklärung zusendet, beachtet sie wohl, denn sie sollen euch führen, dem Samen gleich, von Nacht zum Licht.“ [Sg.01_010,51-56]
Jesus zu Gottfried Mayerhofer: „Da Ich aber dich zum Lehrer und Führer für die anderen aufgestellt habe und die Kundgebungen, die du durch Mich erhältst, noch weiter hinausreichen sollen als dein Wirkungskreis und deine eigene Lebensdauer umfasst, so soll auch dieses geistige Gesicht [über die Schöpfung] nicht dir allein gegeben, sondern es soll ein allgemeiner, geistiger Blick werden, den dann jeder machen kann, wenn er nicht oberflächlich Meine Natur, sondern geistig mit großen Buchstaben geschrieben lesen will, was die einzigen Worte sind, welche aus allen Winkeln hervorleuchten, heraustönen und hervortreten, nämlich Gott ist die Liebe! Diese Worte will Ich dir, euch, und der ganzen Menschheit in diesen folgenden Worten zurufen, zeigen und womöglich in jedem Herzen erwecken, damit ihr alle den großen Plan und Zweck eures Schöpfers erkennt, achtet und begreifen lernt. Ich will euch alle führen von Nacht zum Licht, wie dein getreuer Mitarbeiter in Meinem Weingarten, der unermüdliche Busch in Dresden dir erst vor kurzem geschrieben hat.“ [Sg.01_010,05-06]
Zur Gottes- und Selbsterkenntnis gelangen.
„Warum gebe Ich euch allen schon seit so vielen Jahren Worte und Erklärungen über so viele irdische und überirdische Gegenstände? Warum will Ich euch denn aus dem Kleinsten wie aus dem Größten, aus dem Nächsten wie aus dem Fernsten beweisen, was Ich bin, was Meine Welt ist? Weil ihr aus allem dem erkennen sollt, dass ein Gott der Liebe es ist, welcher alles schuf, zu eurer Entwicklung und zu größeren Seligkeiten, wenn ihr fähig seid, einst solche zu begreifen und zu ertragen.
Alles, was Ich euch bis jetzt direkt mitteilte, bildet ein geistiges Ganzes, welches wie bei einer Kette ein Glied ins andere greifend einst Meine wahre Lehre, Meine geistige Religion, Mein Glaubensbekenntnis ausmachen wird, mittels welchem ganze Generationen ihr Ziel verfolgend dann bei weitem reifer und geläuterter in Mein Geisterreich kommen werden, als wie jetzt die Ankömmlinge dort mit so einfältig kindischen Begriffen von Mir, Meiner Welt und sich selbst anlangen.
Einmal sprach Ich es aus, dieses Wort: Es werde Licht, und Licht muss es werden! Licht in euren Herzen! So wie eure Sonne täglich die Erde und alle um sie kreisende Planeten erwärmt und sie zur weiteren Entwicklung reizt, so soll und muss Mein geistiges Licht alle menschlichen Herzen einst entflammen, erleuchten und erwärmen mittels des göttlichen Funkens der Liebe, sei es zu allen Geschöpfen, sei es zu Mitmenschen oder endlich zu Mir Selbst!
Die Menschen müssen ihren Gott erkennen mit allen Seinen Attributen, müssen klar sehen und begreifen lernen, was Sein Wille war, als Er das Weltall schuf, was Sein Zweck war, als Er es mit lebenden Wesen bevölkerte, und sie müssen in und aus Seinen Werken Seine unendliche Liebe, Gnade und Sanftmut herauslesen lernen, damit nicht falsche Ideen und Begriffe die große Leuchte der Wahrheit verdunkeln, die euch zu Ihm führen könnte, um einst nicht Seine willenlose Geschöpfe, sondern Seine Kinder zu werden, welche Er einst nach Seinem Ebenbild geschaffen hat, so, dass ihr, soweit es euch geschaffenen Wesen möglich ist, Ihm ähnlich werden sollt.
Lernt göttlich, geistig erhaben denken und schließen, lasst euch nicht durch menschlich kurzsichtige Ideen betören, nicht das Licht verdecken, welches über alles hinaus weithin seine Strahlen sendet, und Liebe, Freude und Glückseligkeit allen bereitet, welche es in sich aufnehmen wollen.“ [Wahrheit über Spiritismus, neu-theosophische Schrift No. 41, Kundgabe vom 16. Juni 1874]
„Daher Meine Worte zu euch, daher die Verschiedenheit derselben, daher Meine Erklärungen von allem Geschaffenen, um euch eure geistigen Augen zu öffnen. Seligkeiten über Seligkeiten habe Ich geschaffen; aber nicht für Blinde, nein, sondern für Sehende, welche geistig sehen, geistig begreifen sollen, Wer sie führt, und wohin Er sie führen will. Sehende will Ich in Meiner Schöpfung haben, die Meine Werke bewundern und aus ihnen den Schöpfer derselben erkennen und Ihn lieben lernen sollen. Sehende will Ich haben, die klar begreifen sollen, dass sie nicht für die Spanne Zeit, bei euch Leben genannt, geschaffen wurden, sondern die einsehen sollen, dass sie, eben weil sie unsterblich sind, den Keim des Göttlichen in sich tragen; aber auch ihn zur Geltung bringen sollen, um Meine Welt und Mich ganz zu verstehen. Sehend will Ich Meine Kinder haben, damit sie in dem Bewusstsein des Unendlich oder Unsterblich begreifen sollen, wessen Bürger sie sind, dass sie Bürger eines Geisterreichs waren, und es wieder werden müssen, wo die geistige Sonne nie untergeht, sondern wo alles Licht, von Mir ausströmend, dem kleinsten Atom wie dem menschlichen Geist sein Licht gibt, wenn er es benutzen will zur Erkenntnis, dass er selbst als ein unendliches Wesen von einem unendlichen Gott geschaffen wurde.“ [Lg.01_027,39-43]
Die geistige Menschenwürde wiedererlangen.
„Das ist der Zweck, euch und allen Suchenden die Würde des Menschen wieder mit klaren, hell leuchtenden Zügen darzustellen, damit der Suchende, der Fehlende, der Zweifelnde erkennen möge, wie weit er von ihr abgekommen ist, und wo die Mittel der Wiedergewinnung sind, um das verlorene Paradies wiederzufinden. Denn wisst, wie Adam Meinem Befehl entgegen gehandelt hatte, verlor er sein Paradies, das heißt, er verlor das Bewusstsein seiner geistigen Würde, und eben dieser Verlust stürzte seine Nachkommen bis auf den heutigen Tag in den Wirrwarr von falschen Ideen, Begriffen, Lebens- und Weltansichten, welche alle nichts anderes sind als das ewige Streben nach Wiedererlangung einer geistigen Würde, welche den Menschen weit über alles Materielle, über alles Sinnliche erhebt, ihn über Trümmer der Verheerung und Unglücksfälle mit einer Zuversicht nach einer anderen Welt blicken lässt, wo alle diese Kalamitäten, welche am Ende doch nur das leibliche Wohl der Menschen angehen, als Null entschwinden, und ihre Zulassung klar und einfach eingesehen wird als Mittel zu dem Zweck, den ins Materielle versunkenen Menschen wieder zum geistigen Weltbürger zu erheben, zu welchem Ich ihn einst geschaffen habe, und welches er auch wieder werden muss, wenn er gleich noch so viele Seitensprünge macht; es ist nur die Zeit verschieden, aber das Endziel bleibt sich gleich. Was Ich hergegeben habe, muss zu Mir wieder zurückkehren, denn es war Mein und muss es wieder werden. […]
O warum sind diese Menschen so blind und vergessen ob der weltlichen Dinge drunten im Schlamm der niedrigsten Leidenschaften das Wesentliche, was sie eigentlich sein sollten! Ach, wenn es ihnen an Mut nicht gebräche, wenn sie es wagten, zu Mir heraufzuklimmen, wie lächerlich, wie töricht würden sie alles das finden, was ihnen jetzt so wichtig, so unumgänglich notwendig erscheint; wie würde es sie schaudern bei dem Gedanken, dass sie alles, was sie sich errungen zu haben glaubten, nur eben durch den Verlust ihres einzigen Guts erkauft hatten, durch den Verlust der geistigen Menschenwürde.
So wird mancher denken, der über Schlamm und Schmutz der niedrigsten Leidenschaften sich hinausgearbeitet und seine Würde wiedererlangt hat; so sollt auch ihr denken, ihr, die Ich schon seit längerer Zeit mit Gnaden- und Lichtworten überschütte, damit ihr, eurer Menschenwürde bewusst, euch des erhabenen Standpunkts freuen sollt, auf welchen Ich euch gestellt habe, und stets eingedenk eurer eigenen Würde danach streben mögt, auch selbst würdig zu werden dessen, was Ich euch schon oft geheißen habe, nämlich Meine lieben Kinder! Dieser Vaterruf ist nur für die, welche ihre Menschenwürde zu wahren wissen; denn indem sie sie bewahren, erlangen sie auch stets mehr die Würde, Meine Kinder zu werden, das, was Ich bei Erschaffung des ersten Menschen wollte, dass er es werde, aber leider nicht wurde. So seid streng! Wacht und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung fallt, so rief Ich einst Meinen Jüngern zu. Ich wusste wohl in jener Zeit warum, und jetzt sage Ich es euch nochmals: Wacht und betet, auf dass ihr euch nie entwürdigt und stets dem getreu bleibt, was ihr durch so viele Worte von Mir leicht entziffern könntet, dass nämlich nur durch den Seelenadel die Menschenwürde erlangt, gefestigt und behalten werden kann, ohne welche alles Lesen und Beten nichts nützt! Der innere Mensch muss Mir gleichsehen, dann wird sein Außenbild schon einst auch zu seiner geistigen Umgebung im Jenseits passen, und daher trachtet, mit einem geistig-seelischen Antlitz begabt in die andere Welt zu kommen; es ist besser, das hier schon vorzubereiten, als es erst dort erlangen zu wollen! Hier gehört dazu des Menschen Würde, dort ist des Geistes Würde eine andere Stufe, welche die Menschenwürde als Unterlage hat, aber ohne sie nicht erreichbar ist. Ich bereite euch vor, im kurzen irdischen Lebenswandel das zu vollbringen, was dort bei weitem schwerer zu erreichen ist. Daher folgt Meinen Worten, sie kommen von eurem Vater, der eben euch Seiner würdig machen möchte, welches ihr aber nicht werden könnt, bevor ihr nicht eurer selbst würdig geworden seid!
Dieses zur Danachachtung für euch und alle kommenden Durstigen und Hungrigen, welche bei euch wiedererlangen wollen, was sie bewusst oder unbewusst oft leichtsinnig verloren haben, das ist ihre eigene Würde, als alleinigen einzigen Halt mitten im Leben, zwischen Kampf und Entbehrung aller Art, als Anker des Vertrauens, der Hoffnung und der Liebe.“ [Lg.01_014,18-19+44-48]
„Immer und immer sage Ich euch und rufe es euch zu: Erhebt euch von euren irdischen Welt- und Verstandeskenntnissen. Lasst euch nicht für Augenblicke bloß begeistern von Meinen Worten, sondern behaltet sie stets im Herzen; wo ihr geht, wo ihr steht, möge euch der Gedanke begleiten, dass nicht alles das ist, was es scheint, und dass es Gesetze gibt, gegen welche man nicht ungestraft handeln kann.
Begreift diese Gnade Meiner direkten Mitteilung. Sie ist weit ernster zu nehmen, als ihr es meistens tut; denn jede Vernachlässigung, jedes Lauwerden wird sich an euch selbst strafen.
Schon vor mehr als tausend Jahren rief ich Meinen Jüngern zu, wacht und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung fallt! Auch heute sage Ich es euch wieder, wacht und betet, damit euch nicht eure eigenen Leidenschaften ins Schlepptau nehmen und euch zu Sklaven machen, während ihr zu Herren geboren worden seid. Es ist ja bei euch die Sklaverei so verhasst, ein jeder will frei sein, überall hört man über Knechtung, über Tyrannei schimpfen, und doch, wer ist denn der jetzigen Menschheit größter Tyrann, als ihre eigenen Leidenschaften selbst! Die Menschen sind schon längst von dem Herrscherthron heruntergestiegen, auf welchen Ich sie alle gestellt habe; nur einzelne begreifen noch, was Ich mit dem Menschen wollte, jedoch noch sind sie zu schwach und zu wenig, um maßgebend auf die Schicksale der ganzen Menschheit einwirken zu können; aber Geduld! Auch hierin wird sich ein Wachsen und ein Blühen zeigen, die Knospe der geistigen Erkenntnis wird ebenfalls noch sich entfalten, und wie eine Blume einer anderen Welt als Nahrungssaft ihren Honig gibt, so wird auch diese Knospe im herrlichsten Licht und mit den schönsten Farben strahlend, ebenfalls Tausende die Süße ihres Inhalts fühlen lassen, wenn des Bitteren genug zuvor genossen wurde. So, Meine Kinder, nehmt auch dieses Wort als Fortsetzung des letzteren und macht es euch eigen; nicht bloß zum Durchlesen habe Ich es euch gegeben, sondern zum Danachhandeln! Bedenkt, die Zeit flieht, und, weit schneller als ihr es ahnt, die Stunden, die Tage, die Jahre verrinnen, und so mancher wird am Ende seiner Laufbahn bei weitem früher stehen, als er glaubte. Trachtet, dass es nicht zu spät ist und ihr nicht in der anderen Welt mit Mühe erst erringen müsst, was euch hier in Fülle in den Schoß geschüttet wurde! Dieses als Mahnungs- und Danachachtungswort! Amen.“ [Lg.01_025,78-87]
Das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen erneuern.
„Nachdem ein Vater, so wie Ich es sein will und auch bin, vor seinen Kindern keine Geheimnisse haben soll, damit die Kinder, je mehr der Vater ihnen seine weisen Einrichtungen zeigt, durch Achtung vor ihm gezwungen, ihn auch mehr lieben werden, so will Ich von Zeit zu Zeit euch in diese Werkstätte Meiner unendlichen Macht einen Blick werfen lassen, damit ihr immer mehr erkennen mögt, wer Der ist, der an euch so viele Gnaden austeilt, und was es heißt von Gott belehrt zu werden, wo doch schon mancher auf eurer Erde glaubt wunder, was er ist, wenn er sich rühmen kann, er sei der Schüler von dem oder dem großen Gelehrten oder Künstler. Umso mehr müsstet ihr euch einbilden, wenn ihr bedenkt, dass Ich, der Herr alles Geschaffenen, Mich herabgelassen habe in Meiner väterlichen Liebe, euch als Schüler zu unterrichten. Da aber in Meiner Schule nicht Stolz als erster Grundsatz, sondern nur die Demut als solcher aufgestellt ist, so will Ich euch eben deswegen noch manches sagen über Meine große Schöpfung und hoffe, dass ihr ob des Erlernten nicht stolz, sondern nur stets demütiger werdet.“ [Sg.01_003,04-06]
„Nicht umsonst gab Ich Meinem Geheimschreiber [Gottfried Mayerhofer] dieses Bild und Einsicht in Meine geistige Schöpfung; jetzt geschrieben wird sie vorerst seiner kleinen Gesellschaft und einst der ganzen Menschheit ein fester Zeuge sein, wie Ich Meine Kinder führte und auf was für Wegen und mit welchen Mitteln Ich ihnen zeigen wollte, dass es eine große Gnade ist, ein Mensch auf dieser Erde zu sein, und noch eine größere, so direkt geführt und geleitet zu werden, wie Ich es jetzt schon seit einer geraumen Zeit euch angedeihen lasse.
Betrachtet also auch diese Worte wohl; jeder Abend soll euch im Aufblick zum Sternenzelt als Buch Meiner Liebe die Worte ins Gedächtnis rufen, Herr, was bin ich, dass Du meiner gedenkst! Und aus allen Welten jubelt es dann euch zu: Frohlocke, du kleiner Erdenmensch, was du so leicht werden kannst, um das beneiden dich alle unsere Bewohner! Frohlocke und sinke in Andacht vor deinem Schöpfer nieder, der den Herrn in sich vergaß und dir als Vater, als liebender Vater Seiner Kinder, die offenen Arme entgegenhält!“ [Sg.01_011,35-36]
„Millionen von Wesen entbehren dieser Gnade, die ihr in vollstem Maß genießt, und während diese große Anzahl geschaffener Wesen Mich nur durch Meine Werke oder durch Lehrer kennt, die Ich in ihre Gefilde sende, um sie zu leiten und zu führen, lasse Ich Mich hier auf eurer kleinen Erde so weit herab, um euch mit eigenem Mund, vermittels Meiner Schreiber, Brot aus den Himmeln zu geben.
Bedenkt doch einmal, was das sagen will! Denkt an die Allgröße Meiner Schöpfung, an Meine eigene Macht und Zusage, und vergleicht eure Winzigkeit, und ihr müsst zusammensinken in ein Nichts vor der Gnade, die Ich euch angedeihen lasse, wo ihr wirklich ausrufen sollt: Vater und Herr, was bin ich, dass Du meiner gedenkst!“ [Sg.01_013,36-37]
„Nur hier auf diesem nichtigen Klumpen gefesteter, bösester Materie [Erde], dem Verbannungsort Meines größten Gegners [Satan], vollbrachte ich die Tat Meiner größten Erniedrigung, und eurer größten Erhöhung. O bedenkt doch diesen Schritt! Vergleicht euch mit allen übrigen im weiten Schöpfungsraum lebenden Wesen, vergleicht euch mit den im Geistesmenschen Lebenden, welcher Vorzug ist euch gegeben durch diesen Schritt von Mir; und jetzt durch die Gnade der direkten Mitteilung, wo Ich euch alles aufdecke, Meine Schöpfung euch klarmache und euch hineinschauen lasse in die bisher von niemandem, auch nicht den höchsten Engeln enthüllten Geheimnisse Meiner Macht und Meiner Liebe.
Und wie benehmt ihr euch dagegen! Wie kalt, wie herzlos, bloß aus Neugierde zum Teil getrieben, hascht ihr nach neuen Mitteilungen und vergesst dabei, dass jedes Wort aus Meinem Mund ein Strom geistigen Lichts ist, das weit über alle denkbaren Entfernungen hinaus aus dem Zentrum Meiner Himmel, aus dem Zentrum Meines Herzens und Meiner väterlichen Liebe zu euch kommt, um euch zu erleuchten, zu erwärmen und euch Mir näher zu ziehen.
Begreift doch einmal, wie es Meinem Vaterherzen wohltut, wenn Ich sehe, dass Meine Worte so verstanden werden wie Ich sie euch gebe, wenn Ich sehe, wie Mein großer geistiger Himmel sich in euren Herzen abspiegelt, wenn Ich sehe, dass alle Meine Worte, alle Meine materiellen und geistigen Schöpfungen von euch begriffen oder doch wenigstens geahnt werden.
Für wen erschuf Ich denn diese zahllosen Wunder, diese zahllosen Licht- und Wärmeträger, die großen Welten und Sonnen; für wen erschuf Ich Meine Geisterhimmel mit all ihren nie versiegenden Freuden, wo eine Minute Äonen Zeitalter des Genusses auf anderen Sonnen und Welten aufhebt. Für wen erschuf Ich alles dieses, alles, was wieder in bildlicher Form Mein eigenes Ich ausdrückt, damit ihr auch bildlich Den sehen und erkennen sollt, der euch alle ans Vaterherz drücken möchte; für wen erschuf Ich denn alles dieses, leite und führe es, legte in alles den Trieb der Selbsterhaltung, damit ja nichts vergehe, was Meinen Kindern einst Freude machen könnte oder beim Anblick ihnen eine Freuden- oder Dankesträne ausgepresst hätte. Für wen anders erschuf ich es als nur für euch, die Ich durch Meine größte Erniedrigung erkaufte, erlöste, und erhoben habe.
O bedenkt doch alles dieses, bedenkt, wenn ihr die unermesslichen Schöpfungen und den unendlichen Raum in Gedanken durchfliegt; bedenkt, Der, welcher alles dieses schuf, Der ist es, welcher nichts zum Ersatz will als nur eure Liebe, als nur die Liebe Seines Kindes zu Ihm, dem Vater!
Wo ist ein Vater auf eurer Erde, der solch einer Aufopferung fähig wäre, wie Ich sie euch bewiesen habe? – Und was verlange Ich?
In zwei Gesetzen habe Ich es mit großer Flammenschrift auf die Schöpfungstafeln Meines Himmels- und Weltenreichs geschrieben: Liebt Gott über alles, und den Nächsten wie euch selbst. Da habt ihr der vielen Worte kurzen, aber großen Sinn. Vollführt diese beiden Liebesgebote eures Vaters im Himmel, und Er wird euch dafür Seligkeiten bereiten, die keines Menschen Auge je gesehen und keine Menschenbrust je gefühlt hat. Hier habt ihr dieses langen Wortes kurze Deutung. Die Erschaffung des großen Weltenmenschen, die Erschaffung des großen Geistesmenschen, alles dieses stürzte in ein Chaos zusammen, wäre ohne Zweck und Grund, würde die Liebe mangeln.
Liebe, Licht und Leben, drei lebendige Worte Meiner Schöpfung, beherzigt sie wohl! Ohne Liebe kein Licht, und ohne Licht keine Wärme. Wo in eurem Tatenleben diese drei Worte nicht gegründet sind, ist Hass, Finsternis und Tod.
Liebt Mich, erleuchtet euer Herz, und erwärmt eure Nächsten, und die ganze Schöpfung jubelt euch entgegen; denn ihr habt mit diesen das Vaterherz besiegt, habt euch zu Seinen Kindern erhoben und dem Himmel Gewalt angetan. – Dieses bedenkt, und erkennt einmal ganz die Wichtigkeit Meiner Mitteilungen! Amen.“ [Sg.01_013,71-85]
Licht in die Dunkelheit bringen.
„Meine Worte sind nichts anderes als geistige Produkte oder Elemente Meines Ichs, die Ich in menschliche Worte geformt, den Regentropfen gleich, auf euch heruntergieße. Wie der Regentropfen mit Tausenden fruchtbringender Elemente geschwängert auf eure Erde fällt, so ist ‚das Wort‘ in seiner geistigen Bedeutung, in seiner Tiefe ebenfalls voll des Segens. Der Regen kommt aus fremden Ländern, und Mein Wort ebenfalls aus anderen, und zwar aus höheren Regionen, wo alles in Fülle vorhanden, was zum geistigen Fortschritt nötig ist. So nehmt den Regen als Segensmittel eures Gedeihens und Mein Wort als Lebenstropfen eures ewigen Lebens, damit auch sie euer Herz befruchten mögen mit dem, was dort meistens fehlt, aber in Meinem Reich in Fülle zu haben ist, nämlich Liebe zu Mir und euren Nächsten!
Wie die Zonen und Breitegrade eurer Erde wechselwirkend aneinander abgeben, was eine jede bedarf, ebenso gebt auch ihr, jedoch mit Vorsicht, euren Brüdern und Schwestern, was sie bedürfen, d.i. geistige Speise. Führt auch sie dahin, wo Ich euch schon seit langer Zeit zu leiten bemüht bin, damit auch sie erkennen mögen, wie ewig die Liebe, wie tätig sie, selbst in den unschuldigsten und alltäglichsten Dingen, nur das nämliche Prinzip verfolgt, Freuden und Trost zu verbreiten, wo es nur möglich ist.“ [Sg.01_015,30-34]
„Jetzt, wo ihr ebenfalls auch im Scheidungsprozess vom Materiellen zum Geistigen begriffen seid; jetzt entsteht auch in euch oft der Ruf: Licht! Licht! Geistiges Licht! Hier gebe ich es euch, nehmt es auf in eure Herzen. Lasst dort die Sonne der geistigen Wahrheit scheinen, damit auch sie dort verkehre was finster in Lichtes, damit das Liebe-, das Gnadenlicht Meiner Worte euch erwärme und belebe und ihr in jedem Wort von Mir nur Zeichen erkennen mögt, wie sehr es Mir daran gelegen ist, euch zu Lichtträgern, zu Kindern des Lichts zu erziehen, nachdem leider eben jetzt so viele Kinder der Finsternis ihr Wesen auf dieser Erde treiben.
Licht, Welten-, Sonnen- und Sternenlicht, es ist alles nur immer das nämliche – es ist der große Strom des geistigen Liebelichts, das in großen Massen große Welten dort belebt und kleine Geister zur Vervollkommnung treibt. Es ist dasselbe Licht, welches aus weiter Ferne herstrahlend Ähnliches im Sehorgan des lebenden Wesens erweckt und durch Materielles Geistiges hervorruft. So wird die Materie vergeistigt, und so kehrt die Materie zu Mir einst zurück, von Dem sie ausgegangen ist.
Licht in den unermesslichen Räumen verbreitend, erfüllt dieser materielle Glanz durch die Strahlenbrechung in Farben, was das geistige Licht im Wort bewirkt. Mein Licht macht Stoffe vibrieren und Mein Wort Geister erzittern. So ist die Vibration der Licht- und Wärmeerzeuger, Verbreiter und Vervollkommner, und Mein Wort der Anreger zu guten Gedanken, Entschlüssen und gesegneten Handlungen. Daher befleißigt euch in eurem Pilgerleben, soviel geistiges Licht ausstrahlen zu lassen als die Umstände es erlauben, damit ihr als kleine Menschen auf eurem kleinen Erdball das nämliche vollführt, was Ich im großen Universum tue. Dort bin Ich der große Lichtverbreiter, und das sollt ihr hier im Kleinen werden! Aber um zu schimmern und Licht zu verbreiten, muss man desselben mehr als sein eigener Bedarf erheischt, besitzen. Daher trachtet das Geisteslicht in Fülle aus Meinen Worten zu ziehen und dass, wenngleich ihr anderen davon mitteilt, euch doch noch zum Selbstfortschritt genug übrigbleibt!
Dieses ist der Zweck Meiner Worte, der Zweck Meiner direkten Eingabe an einzelne, um wo möglich noch Licht zu verbreiten, ehe die ganze moralische Finsternis eintritt, welche leider schon mehr als Dreivierteile der lebenden Menschheit in ihren Armen verschlungen hält und sie dem ewigen geistigen Tod zuführen will!
Noch fließt euch die Quelle Meiner direkten Mitteilung, noch habt ihr Worte über Worte des Trostes, der Liebe, der Aufklärung und des Gnadenlichts, allein, es könnte sich auch ereignen, dass euch diese Quelle ihren Dienst versagt, und dann wird es bei weitem schwerer sein, sich Licht zu verschaffen, da ihr bei einer solchen Masse von Licht nicht sehen wolltet.
Nicht Neugierde, sondern Wissbegierde nach göttlichen Dingen soll euch beseelen; denn je mehr ihr wisst, desto mehr Licht ist in eurem Inneren; und je finsterer es von außen wird, desto mehr bedarf ein jeder seine eigene geistige Leuchte. Also wacht und betet, auf dass ihr nicht dem Schlaf der Finsternis anheimfallt! Das Tageslicht macht euch so manches weniger schrecklich, was bei Nacht in eurer Phantasie zu riesengroßen Formen anwächst; und geistiges Licht lässt euch auch die kommenden Ereignisse weniger schrecklich fühlen; denn das Licht in euch ist das Gnadenlicht von Mir, das je mehr das Weltlicht sich verdunkelt, desto schöner leuchtet! Ich müsste nicht ein allmächtiger Gott sein, wenn nicht Mein Licht über alle Finsternis herrschen könnte! Vertraut euch nur Meiner Führung, Meinem geistigen Licht an, und ihr werdet in Bälde ersehen, dass Mein geistiges Licht der Liebe und der Gnade euch führen, euch leiten wird, das zu werden, zu was Ich euch alle erschaffen habe und jetzt erziehen will, das heißt zu reifen Bewohnern einer Geisterwelt, wo Schatten und Finsternis fehlen und nur das ewige Licht der Liebe euch leuchten und euch zu eurem liebenden Vater führen soll.“ [Sg.01_025,64-79]
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„Arbeitet auch ihr fleißig an eurem Ich, damit auch ihr in dieser großen Kette Meiner zukünftigen Kinder würdige Glieder werdet und auch mehr Zutrauen zu Mir bekommt, wenn etwa der sozial-politische Horizont sich trüben sollte, und ihr dann nicht verzweifelt, sondern stets bedenkt, dass ihr in Meiner Hand seid, vor Tausenden bevorzugt, indem Ich euch Meinen Willen direkt kund gebe, während andere nur den leisen Anregungen ihres eigenen Gewissens horchend, oft nur hier und da Meine Stimme vernehmen, ohne dass sie sich bewusst sind, dass es Meine Stimme ist. Dieses Geschenk Meiner direkten Mitteilung sei euch das erste Pfand, dass, solange ihr bei Mir verbleibt, Ich euch nicht verlassen werde, auch wenn die Umstände auch noch so schwierig sich gestalten mögen. Wer auf Gott vertraut, hat auf festen Grund gebaut, so sagt ein altes Sprichwort, beachtet auch ihr dasselbe, und ihr werdet stets ruhig allem entgegensehen, was da auch kommen mag; dies versichert euch euer himmlischer Vater, der noch nie aufgehört hat euch zu unterstützen, wenn ihr Seine Hilfe nötig hattet! Amen.“ [Auszug aus Kennzeichen unserer Zeit, Neu-theosophische Schrift Nr. 43, Kundgabe v. 25. Juli 1871]