Gottfried Mayerhofer Carneval - Gottfried Mayerhofer

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Carneval
oder die Gefahren beim Tanz


Hier habt ihr einen Namen, der euch bekannt ist, und an welchen sich manche Erinnerungen knüpfen werden, die zwar nicht immer zu den moralischsten gehören, und eben deswegen Meinerseits auch nicht weiter berührt werden sollen, da Mein Zweck in dieser Überschrift nicht ist, euch zu erklären, was ihr unter Carneval oder die Fastnacht versteht, sondern weil Ich mit diesem Wort ganz andere Seiten eures menschlichen Lebens beleuchten will, wo, wie bei vielen Dingen, bei euch noch große Finsternis herrscht.
Seht, der Name Carneval heißt auf Deutsch eine Epoche, wo das Fleisch etwas wert ist. Das ist nach Meiner Meinung eine Zeit, wo bei euch eigentlich dem Fleisch oder der Sinnlichkeit mehr gefrönt wird als sonst, und deswegen in euren Augen das Fleisch, nämlich das menschliche Fleisch oder die körperlichen Reize am meisten beachtet oder zur Schau getragen werden. Es ist eine Zeit, die vernünftigen Wesen, wie Ich sie geschaffen habe, sehr wenig Ehre macht, und selbst den Regierungen, die für das geistige Wohl ihrer Völker sorgen sollten, als ewiger Vorwurf dienen wird, denn sie sanktionieren mit dieser Erlaubnis des Tanzens und Schwelgens gerade das, was sie eigentlich verhindern sollten, da sie sich selbst an den sinnlichen Genüssen erfreuen, wodurch sie bei weitem mehr verderben als sie glauben oder je berechnen können. Das Warum und das Wie werde Ich euch in der Folge beweisen, auf eine andere Art, als wie ihr es vielleicht erwartet.
Seht, diese Fastnachtszeit oder Carneval ist eine schon aus den heidnischen Zeiten bekannte Epoche, welche bei den Römern die Feste des Bachus hieß, und unter dem Titel Bachanalien einst gefeiert wurde, wo alles erlaubt war, was sonst sittlich verboten wurde.
Nun bei einem Ball und allen möglichen Vergnügungen dieser Carnevalszeit ist immer das Augenmerk darauf gerichtet, alles sonst Unerlaubte auf eine womöglich anständige Weise zu treiben. Der Carneval ist also nichts anderes, als ein von Regierungen, Gemeindeobrigkeit, ja selbst von der Geistlichkeit privilegierter Versuchungsprozess für beide Geschlechter, denn auf eines läuft alles hinaus, nämlich auf die Erweckung von Gelüsten, die nur die Gelegenheit abwarten, befriedigt zu werden. Nun, wie dieses eigentlich geschieht, solches ist nun Meine Sache, es euch etwas deutlicher vor Augen zu führen.
Da viele nicht wissen, was sie eigentlich tun, und wie sie durch ihr Tun indirekt etwas hervorrufen, so will Ich euch die Carnevalszeit von einer anderen Seite zeigen, wie blind ihr auch da wieder seid, und wie einfältig besonders die Mütter sind, die z.B. um ihre Töchter zu verheiraten, oder wie ihr sagt sie an den Mann zu bringen, gerade Vergnügungen und Belustigen aufsuchen, die wohl oft flüchtige Bekanntschaften, aber selten feste Ehebündnisse herbeiführen, weil die Männer, d.h. wie Ich sie Mir denke, von Mädchen, die auf Bällen glänzen, sich entfernen, welche vielleicht bei anderer Gelegenheit sie angezogen hätten.
Nun zu Meiner großen Frage zu kommen, was geschieht eigentlich während des Carnevals, so muss Ich vorerst weiter ausholen, und zwar auf ein früheres Wort zurückgreifen, wo schon eine Andeutung sich vorfindet, welche hier nur fortgesetzt werden soll.
Ihr werdet euch erinnern, dass Ich in dem Wort über das Auge euch aufmerksam gemacht habe, wie aus dem Auge die verschiedenen Seelenzustände sich bemerkbar machen als wie Zorn, Hass, Verachtung, Schlauheit oder Liebe, Sanftmut, Güte usw.. Ich habe euch nebenbei gezeigt, dass dieses Ausströmen ein Fluidum ist, welches im Körper bei solchen Erregungen sich entwickelt, und nicht allein mittelst der Augen, sondern ebenfalls durch den ganzen Körper als geistig-seelische Atmosphäre ausströmt.
Nun, an diese Worte hier anknüpfend will Ich euch nun weiterführen, und euch vorerst aufmerksam machen, dass euch anderswo schon gesagt wurde, dass der Mensch neben seiner körperlichen Hülle noch eine andere atmosphärische Umkleidung seiner Natur stets mit sich führt, welche eure Ärzte, soweit sie selbe am Organismus besonders bei Amputationen die Gelegenheit hatten deren Dasein zu konstatieren Nervenäther nannten, welcher Nervenäther nicht zu verwüsten ist, und selbst wenn bei einem Körper Hände und Füße fehlen, doch im Gefühl dieser fehlenden Glieder als stets vorhanden sich erweist.
Dieser Nervenäther ist nun dasjenige geistige Kleid, welches hier bei den Menschen die Sympathie und Antipathie, d.h. Anziehen oder Abstoßen von Menschen bei ihrer ersten Begegnung oft hervorruft. Dieses geistige Seelenkleid ist es aber auch, welches den Menschen in seine neue Welt nach dem Tod begleitet und dort auch die sichtbare Umhüllung seines Inneren sein wird, welche je nach seiner moralischen Leichtigkeit oder Schwere, oder mit anderen Worten gesagt, je nach der Reinheit oder Trübheit des Seelenzustands von schwarz zu grau bis zum lichtesten Engelsgewand in der Umhüllung den inneren wahren Seelenmenschen kennzeichnet; weswegen eben auch in der anderen Welt keiner dem anderen zu sagen braucht was er ist, denn ein jeder erkennt den Vogel am Kleid, da das Licht Meiner geistigen Sonne nur dort ein- oder durchdringt, wo geeignete Elemente sich vorfinden, was mit anderen Worten heißt, je mehr materiell-sinnlich entwickelt die Seele und ihr individueller Dunstkreis ist, desto schwärzer, desto schwerere Teile enthält er; und je leichter, vergeistigter die Atmosphäre der Seele schon bei Lebzeiten war, desto selbstglänzender wird auch im Jenseits ihr künftiges Kleid sein.
Auch noch ein anderes Warum ist die Folge dieses schwereren oder leichteren, dieses schwarzen oder weißen Geisterkleides: Je materieller die Seele geblieben ist, desto näher ist sie der Erde, und desto schwerer ist es ihr, sich von selber zu entfernen; und je lichter, geistiger der Seelenleib ist, desto leichter der Aufschwung in höhere Sphären.
Nun, um auf unsere Frage zurückzukommen, so muss Ich also weiter sagen, dass wie das Ausströmen von verschiedenen Fluiden dem Auge seinen eigenen Glanz im Zorn und sein sanftes Licht in der Liebe oder Gutmütigkeit gibt, ebenso verändert es die geistige Atmosphäre bei allen anderen sinnlichen Leidenschaften ebenfalls, und wenn eine so sinnlich gesinnte Seele mit ihrem Dunstkreis eine andere berührt, so geschieht es meistens, dass, um nicht ein Abstoßen hervorzurufen, ein oder selbst viele Menschen in den nämlichen Gemütszustand versetzt werden, auch sodann ihre Atmosphäre verändert wird, und endlich alle mehr oder minder, gemäß des individuellen Temperaments, von dem ersteren angeregten Seelenzustand mit fortgerissen werden.
Dieses könnt ihr selbst bei Reden, Gebärden, bei Sprache, Tanz, Gesang und allem bemerken, wo es auf eine Anregung geistiger Zustände abgesehen ist, woraus dann der Enthusiasmus, die Begeisterung entsteht, womit ein Mensch oft viele andere zu Schritten bewegen kann, welche selbe vorher oft nicht vermutet hätten.
Nun, dieses Ansteckende bei diesen Seelenzuständen wird auch durch die Sinne vielfach bewirkt, wo Auge, Ohr, Sprache, ja selbst das Gefühl als Tastsinn am meisten dazu beitragen. So wird dieses Fluidum als äußerste Umhüllung des Menschen, welches zwar aus leichten Partikeln besteht, doch durch solche Zustände je nach Maßgabe verändert, verbessert oder verschlechtert, und so ist auch seine Einwirkung auf andere, gemäß seiner eigenen Beschaffenheit, entweder gut oder schlecht.
Wie das materielle Fluidum stets ein Vehikel ist, das von dem Individuum nur sein Eigenes mit sich führt, so könnt ihr es an den Hunden bemerken, welche die Spur ihres Herrn aus allen anderen Gerüchen, die auf sie einwirken, herauszufinden wissen, eben weil der Mensch, um bildlich zu sprechen wie ein Komet am Himmel einen langen Schweif seines Dunstkreises nach sich zieht, ebenfalls auf diese Art Spuren seiner Atmosphäre zurücklässt, wo er gewesen, und welche sich nicht sogleich mit den Ausdünstungen anderer Menschen oder Gegenstände vermischen und so dem Tier kundgeben, wo sein Herr gewesen ist, und wohin er sich begeben hat. Selbst das Aufsuchen des Wildes durch die Spürhunde oder sonst etwas anderes ist immer das Nämliche, alles was ihr seht hat wie die Erde seinen Dunstkreis, organisch oder unorganisch, weil eben dieser Dunstkreis die Verbindungsbrücke ist, womit der Gegenstand oder das Wesen von der Außenwelt aufnimmt, was es braucht oder an sie abgibt, was ihm nicht mehr nütze ist.
So seht ihr alle Materie, alles Wesende geistig aufgelöst in den verschiedenen Atmosphären, sowohl die kleinsten wie die größten Körper im ganzen Schöpfungsreich. Diese geistige Umhüllung alles Bestehenden prägt dann den Produkten der Erde ihre eigentümliche Physiognomie auf, weil aus ihnen alles aufgebaut und durch sie wieder alles verändert oder zerstört wird.
Um nun auf den Menschen wieder zurückzukommen, und euch auch diesen Blick in Meine unsichtbare Welt noch mehr zu erschließen, so müsst ihr bedenken, dass bei Leidenschaften in der Seele eben durch sie der Körper beeinflusst wird, und entweder bei guten Einflüssen der normale Gesundheitszustand genährt, und bei schlechten Leidenschaften selbst der Prozess des Lebensorganismus gestört und dadurch auch durch Einsaugen oder Ausscheiden der entsprechenden Elemente vermittelst des eigenen Dunstkreises selber neben den geistig ansteckenden auch materiell gestört und verschlechtert, oder mit verdorbenen Ausscheidungen des Körpers angefüllt wird.
Nun seht, bei Ansammlungen von vielen Menschen in geschlossenen Lokalen müssen sich ja die Atmosphären aller dieser versammelten Menschen vermischen, ja selbst, da das Einatmen ein notwendiges Lebensmittel ist, und von den Lungen das eingeatmete Element in andere Organe eingeführt, dort ebenfalls Verschlechterungen hervorbringen kann, die dann später in Krankheiten ausarten können, wovon niemand den Grund ahnt woher sie gekommen sind, sei es durch körperliche Bewegung als wie beim Tanz, sei es durch geistige, wie durch Eindrücke der Sprache oder der Musik, wodurch diese Ausscheidungsprozesse beschleunigt werden, und Tausende von verwesten Partikel des Körpers in Dunstform demselben entsteigen, und von anderen wieder eingeatmet werden, wo also neben den geistigen Erregungen, selbst das materielle Leben, teils durch eigenes übermäßiges Bewegen, teils durch von anderen aufgenommenes, endlich Krankheiten ausgesetzt oder verkürzt wird, so könnt ihr eine schwache Idee haben, was denn eigentlich bei euren so ersehnten und leidenschaftlich betriebenen Tanzunterhaltungen für geistige Sünden verübt werden, wovon dann die meisten keine Idee haben; aber Ich, der die Welt nicht wie ihr als Materie sondern als geistiges Produkt sehe, weiß am besten, was da geschieht, und kenne auch dessen Tragweite für jeden einzelnen, welch unermessliche Folgen oft ein Ball mit sich bringt; wenn ihr wüstet welche Folgen oft ein Tanz auf einzelne Personen beider Geschlechter oder auf ganze Familien hat, ihr würdet zurückschaudern vor den Ergebnissen, die aus solchen, wie ihr sie benennt ‚unschuldigen Vergnügungen‘ erwachsen.
Abgesehen von den Opfern, die der Tanzwut erliegen, verbleiben die unmoralischen Konsequenzen, welche aus den steten körperlichen Berührungen und dem Amalgieren (Ineinandervermischen) der Dunsthüllen beider Geschlechter herrühren, wo so mancher schlummernden Begierde nur die Gelegenheit zur Ausübung fehlt, und die Folgen eines Tanzes oft sich noch auf nachfolgende Geschlechter als Unglück und Misere fühlen lassen. –
Führt nur eure Töchter fleißig auf Bälle ihr blinden Eltern, die ihr mit ganz anderen Mitteln das zu erringen glaubt, was euer Sehnen ist. Selten erreicht ihr so was ihr wollt, und oft ist dann das Kind ewig unglücklich, welchem ihr in eurer beschränkten Ansicht auf diese Art zum Glück verhelfen wolltet.
Seht, was geschieht denn bei den Bällen? Seht die ungezügelte Putzsucht der Weiber an, seht, wie sie alles beitragen um zu glänzen mit dem, womit sie nicht prunken sollten; mit dem Fleische ihres Körpers treiben sie Handel. Und deswegen ist der Name besonders dieser unzüchtigen Zeit ganz am Platz, ‚Carneval‘ wo ‚das Fleisch gilt‘, denn es ist wörtlich nur das Fleisch, welches feilgeboten wird, ob aber hinter diesem Fleisch eine geistig gebildete Seele steckt, danach wird gar nicht gefragt, wenn nur das Fleisch recht geputzt und geziert dem lüsternen Auge des Mannes gefällt, so glaubt das verirrte Kind und die blinde Mutter, es sei alles getan, dass vielleicht ein Simpel auf den Leim geht, wie ihr oft sprichwörtlich sagt. Und was ist die Folge, wenn auch eine eheliche Verbindung nebenbei erfolgt? Dass man sich erst später gestehen muss, das zwischen einem Ballabend und einem längeren Beisammensein ein großer Unterschied ist, und dass man erst später bemerkt, was man gleich anfangs hätte sehen sollen, dass zwar beim Tanz die Körper fest umschlungen, die Seelen aber von diesem Band oft nichts wussten, noch je wissen wollten.
Und was ist die Folge solcher Bündnisse? Seht euch in der Welt um, und in den meisten Familien könnt ihr es an den Fingern abzählen, wo Harmonie und Disharmonie herrscht. Bei manchem Weib könnt ihr dann einen Fluch auf ihren Lippen sehen gegen die, welche in ihrer großen Blindheit glaubten, mit Bällen ihre Kinder glücklich zu machen, während sie ihnen langes Elend und Leiden aller Art bereitet hatten.
Der Carneval hat noch selten gute Resultate gebracht; denn Armut, Unlust zur Arbeit, und unmoralische Vorkommnisse sind stets seine Folge geistig, und Krankheit, Siechtum und Elend von der materiellen Seite gesehen.
So seht ihr, wie eine Zeitepoche, wo das Geistige so ganz mit Füßen getreten wird, wo nur das Fleisch etwas gilt, und wobei nun die Regierungen, welche die Vergnügungssucht besteuern sollten, eher noch die Hand dazu reichen, dem Volk zu einem moralischen, geistigen und materiellen Ruin zu verhelfen, geeignet ist.
Wo ist die Züchtigkeit des weiblichen Geschlechts geblieben? Wo die Eigenschaften der sorgsamen Hausfrau? Wo das Band, welches den Mann an seine Gefährtin und sie an ihn binden sollte? In manchen Romanen könnt ihr es wohl lesen, und auch dieses wurde oft von einem Autor geschrieben, welcher in seinem ganzen Leben gerade das Gegenteil ausübte von dem, was er anderen mit schönen Worten vormalt.
Wie soll da ein Glaube, eine religiöse Tendenz vorherrschen, wo von allen Seiten dagegen gearbeitet und selbst der letzte Funke Gottes aus dem Herzen zu vertilgen gesucht wird?
Was nützen das Fastenpredigten, wo die Priester sich abeifern, den Zuhörern zu beweisen, was sie hätten tun sollen und leider eben nicht getan haben; was nutzt das Reden nachher, wenn schon alles geschehen ist? Was nützt jetzt das Türzumachen, wenn die Kuh aus dem Stall ist, wie ihr sagt? Vorher sollen sie predigen, diese Herren, und mahnen, dass dieses oder jenes nicht geschehe, aber hintennach sind es Worte in den Wind gesprochen! Früher hätten die Menschen vielleicht diesen Worten Folge geleistet, aber nachher helfen sie nichts, denn bis zur nächsten Faschingszeit sind alle diese Mahnworte längst vergessen.
Seht, Meine Kinder, wie viel Geistiges in dieser Zeit Carneval genannt, mit Füßen getreten wird; seht, auf wie viel Weise da die Hand zum Fallen, zum Sündigen, geboten wird; seht, wie die geistige Vermischung der Fluide den einen oder die andere zu Schritten verleitet, welche sie früher weder kannten noch ahnten; seht, wie alles geistig auf die Materie, auf das Fleisch einwirkt, und bedenkt nebenbei, dass selbst die ganze Geisterwelt, die euch stets umgibt, dabei nicht untätig ist, denn je mehr materiell der Geist ist, desto mehr findet er selbst noch Geschmack an diesen Vergnügungen der Menschen, er mischt sich mit ein, beeinflusst, beschwichtigt des Menschen Gewissen auf jede mögliche Art, weil er so die Menschen am ehesten für seine eigenen, jetzt eben nicht mehr zu erfüllenden Genüsse empfänglich findet, und so sind die Menschen in diesen Tanzsälen auch von einer Geisterwelt beeinflusst, die nur schaden will, und in dem Schaden, der dort seinen Ursprung hat, allein Genuss findet. Daher bei manchen Menschen bei solchen Gelegenheiten diese Beklemmung und innerer Unruhe als Einflüsse seines guten Schutzgeistes.
Wenn ihr mit geistigen Augen dieses Gewirr sehen könntet, wo gute Geister beschützen und wo schlechte verführen wollen, wo die geistigen Atmosphären sich vermischen, sich in gleichen Begierden entzünden, wo die Menschen dort langsam unter dem Schall der Musik und rhythmischem Tanz ihr Leben verkürzen, und zwar dadurch, dass sie Krankheitsstoffe einatmend den Grund zu langwierigem Siechtum und zu stets kränkelnden Generationen legen, wenn ihr den geistigen Schaden ersehen könntet, welchen so manche Menschen vom Ball mit nach Hause bringen, wo ihnen durch andere Fluide geistig Böses, lüsternes Begehren eingeimpft wurde, ihr würdet zurückschaudern vor diesem Chaos aller Schlechtigkeiten, die aus einem solchen Vergnügen herauswachsen können, wo die blinden Menschen im allgemeinen nichts Gefährliches vermuten.
Deswegen lasse Ich euch dieses Wort schreiben, damit ihr wieder seht, wie blind ihr seid, und dass ihr nicht wisst, dass alles was euch umgibt, im Grund nur Geistiges ist, alles nur durch Geistiges zusammenhängt und geistiger Einfluss die Hauptsache oder das Hauptelement alles Bestehenden ist.
Wenn ich die Welt so gehen lasse, wie sie jetzt ihrem Ruin entgegen geht, so ist es nicht, als wollte Ich es, nein! Mir tut es ebenfalls leid, wenn Ich trotz Meiner Liebe, trotz Meinen Worten keine Anhänger und Verehrer finde!
Als Gott und höchstes Wesen setze Ich Gesetze ein, welche keine Mobilisation erlauben, und so müssen auch die Menschen, wenn sie gegen diese Gesetze sündigen, denselben unterliegen. Sie müssen sich selbst zuschreiben, wenn für sie Zeiten kommen, welche ihnen das Tanzen Schwelgen und die in Vergnügungen durchwachten Nächte verleiden werden; so wollten sie es, und so sollen sie es haben. Materiell wollen sie genießen, und die Materie wird ihnen auch am Ende beweisen, dass sie nur das Überkleid über ein geistiges Ich war, und eben bei ihrer eigenen Zerstörung dem an ihr Hängenden nichts mehr zurücklässt als eine Erinnerung an schön erhoffte Zustände, die sich aber nie verwirklicht haben. Und so tragen Tanzunterhaltungen auch indirekt dazu bei, die Menschen nach und nach ganz der Materie, den materiellen und sinnlichen Gelüsten in die Arme zu führen, weil sie in selben dann allein Geschmack finden und alles aufbieten, eben diese Genüsse so verfeinert als möglich zu machen, wo das Geistige im Grund verleugnet und nur das Fleisch den Hauptwert erhalten hat.
Dieses sei ein Mahnungswort für viele, damit sie doch wenigstens einsehen lernen mögen, wie weit oft Affenliebe der Eltern führen kann, wo selbe, Gutes wollend, nur Schlechtes hervorruft, und wo gerade der Hauptfaktor, das geistige Wirken, in der ganzen Welt unbeachtet bleibt. Wie viele eurer staatlichen Einrichtungen und polizeilich erlaubten Vergnügungen gibt es, die ganz andere Resultate haben, als gerade die vielleicht erwünschten.
Allein materiell Suchenden kann nicht geistig gepredigt werden, und ebendeswegen wäre es auch umsonst, hierüber viele Worte zu verschwenden.
Dieses Mein Wort über den Carneval möge euch genügen um aus selben deutlich zu ersehen wie viel ihr noch nicht wisst und wie viel um euch vorgeht, wovon ihr, blind und kurzsichtig, nicht den Hauptfaktor erkennen wollt, welcher auf euer geistiges und materielles Wohl am meisten einwirkt.
Macht eure Augen auf und lasst doch endlich durch die Materie den geistigen Lichtstrahl in euer Auge dringen, welcher euch nicht zu materiellen Menschen, sondern zu Bürgern eines geistigen Reichs stempeln soll, aus welchem ihr einst hervorgegangen und zu dem ihr wieder zurückkehren sollt. Lasst das Fleisch mit seinen Begierden gehen, sucht als Geisteskinder geistig zu leben, alles geistig anzuschauen und aus allem geistigen Gewinn ziehen. Dieses ist die einzige Aufgabe eures Erdenlebens, damit ihr dann in der anderen Welt, die eine Geisterwelt ist, als Geister leichter fortkommen könnt.
Dies ist Mein väterlicher Rat, der euch wieder eine Seite Meiner Schöpfung geöffnet und euch gezeigt hat, dass selbst in den für euch am wenigsten Geist enthaltenen Vergnügungen viel Wichtigeres dahinter steckt, welches bei weitem mehr in eurer Familienleben geistig und materiell eingreift, als ihr es bisher geglaubt habt.
So lernt begreifen, was Ich bin, und was euch bevorsteht, wenn ihr nicht nach Meinen Gesetzen, sondern nach euren schwachen Verstandesschlüssen handelt, wo bei den geringsten Ereignissen die richtige Auffassung fehlt, und dann die Resultat nicht so sind, wie ihr es wünscht, und wobei ihr sodann die Schuld Mir zur Last legen möchtet. Amen.


Quelle: Festgarten, Betrachtungen an Weihnachten nebst Worten zum Jahreswechsel, Erscheinungsfest, Geburtstag, Carneval, Tanz und Frühling, neu-theosophische Schrift Nr. 44, Kundgabe vom 3. März 1876.


s. auch eine Kundgabe an Jakob Lorber über die Außenlebenssphäre und Auswirkungen eines Menschen hier


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