KRANKHEIT UND HEILUNG
Sich im Glauben und Vertrauen üben
„Alles, was Ich geschaffen habe, hat zwei Seiten, eine gute und eine schlechte, ebenso der Glaube. Als reines Hingeben in den göttlichen Willen, welche sanfte Wärme verbreitet er über das menschliche Herz, und wie brennend, wild und auflodernd, intolerant ist er, wenn von schlechter Hand benutzt, er dem Frieden suchenden Menschen, statt ein kleines Lämpchen als Wegweiser ihm eine Brandfackel in die Hand drückt. Deswegen, Meine Kinder, hütet euch vor den Extremen, besonders in jetziger Zeit; nehmt den Glauben als heilenden Balsam und achtet wohl darauf, dass er nicht für euch ein verzehrendes Gift wird.
Um in allem sicherzugehen, glaubt nur Mir, hört nur auf Meine Stimme in eurem Herzen, die trügt nicht, und lasst euch nicht betören durch schlaue, nur ihrem eigenen Interesse folgende Ausleger Meines Worts. Hier gilt das Wort, was ihr hört und lest, das prüft, das Gute behaltet, und das Schlechte entfernt! Wenn ihr diese Regel in eurem Leben stets treu beachten werdet, so wird die Fahne des Glaubens euch stets das heiligste Palladium [Schutzbild] sein, mit welchem ihr den Weg zu eurer Seligkeit und zu Meinem Herzen gewiss sicher finden werdet.
Damit ihr aber auch euren Glauben stets mehr festigt, so müsst ihr auch das zweite Wort im höchsten Grad besitzen, das heißt, ihr müsst unbedingtes Vertrauen in Meine Worte legen, und wenn ihr es eigentlich genau nehmt, so ist Glaube und Vertrauen beinahe dasselbe.
Der Glaube ist die feste Annahme der Wahrheit, und das Vertrauen besagt ebenfalls nichts anderes, als die innigste Überzeugung, dass das Gesagte und gläubig Angenommene nicht anders sein kann, und nur zu dem Endziel führt welches man wünscht, indem man festes Vertrauen darauf hat, dass so oder so handelnd das Geglaubte durch die Tat bestätigt werden muss.
Es geht euch gar oft, ihr glaubt, seid überzeugt, wenigstens für den Augenblick, sobald es aber an die Ausführung des Geglaubten gehen soll, so steigen leichte Nebel von Zweifeln auf, bald da bald dort ein warum oder wer weiß, wenn ich so handle, ob der Erfolg wohl der sein wird, wie man es mir vorausgesagt hat, usw.. Es mangelt das Vertrauen, und alles noch so eifrig Geglaubte hilft nichts, oder die Worte ohne Tat sind leerer Schall.
Es muss also zum rechten Glauben das rechte Vertrauen sich gesellen; das erste ist der Baum, der gepflanzt, das zweite die Blüte, die gezogen, und das dritte, die feste Zuversicht, die als Frucht erzielt werden soll. Wo diese drei Eigenschaften vereint in einem Herzen walten, da gilt Mein Wort, welches Ich einst zu Meinen Jüngern sprach, wo es heißt, wenn ihr unerschütterlich glaubt und wollt, so heben sich euch auch Berge hinweg! Das will so viel sagen als, habt ihr den Glauben an die Kraft des Worts, ausgesprochen mit dem festen Vertrauen der Untrüglichkeit, so ist auch die feste Zuversicht dabei, dass das Gewollte erfolgen muss.
Die feste Zuversicht des Gelingens ist die Frucht des Glaubens und des Vertrauens, darauf arbeitet hin.
Befestigt zuvor euren Glauben, dass er nicht wanke wie ein Schilfrohr sondern fest stehe wie eine Mauer; sodann baut auf diese Fundamentmauer das unerschütterliche Gebäude des Vertrauens, und die Vollendung des Ganzen wird euch dann die Zuversicht geben. In diesem Haus, auf solchen Grund gebaut, könnt ihr allen Stürmen von innen und außen trotzen und euren Weg der Vervollkommnung ungehindert verfolgen.“
Quelle: „Lebensgeheimnisse“, Auszug aus der Kundgabe v. 4. Oktober 1870 (Kap.10)