Gottfried Mayerhofer Erziehung der Kinder - Gottfried Mayerhofer

Direkt zum Seiteninhalt
EHE UND FAMILIE

Geduld reift die Früchte der ewigen Liebe
Das Geistig, Edlere in der menschlichen Natur muss auf anderen Wegen ausgereift werden, als du es dir denkst.
Sieh diese geistige Blume an, wie schön entfaltet sie sich im sanften Schatten der Schmerzen und Leiden während, würde Ich es machen, wie du es willst, d.h. würde Ich sie in das grelle Sonnenlicht des körperlichen Gesundheitslebens versetzen, sie statt sich sanft und langsam zu entwickeln schnell verdorren würde. Darum sachte, Mein Sohn, wenn du dein geistiges Pflegekind liebst, nachdem Ich euch geistig zusammenführte, weil andere Bande euch binden, die ihr nun nicht wissen könnt, so sei versichert, obwohl deine Liebe zu ihr auch groß, doch die Meinige noch um vieles größer ist.
Sie möchte dir oft in die Arme sinken, weil die Liebe alles an sich ziehen will, was sie liebt, allein bei dir müsste ein Wiederloslassen folgen, weil ihr zu anderen Missionen bestimmt seid. Allein wenn einst der Moment kommt, wo dein Kind in Meine Arme sinken kann, dort ist erst diese wahre und dauernde Glückseligkeit, die bei dir nur schwach und momentan, bei Mir dann aber stark und ewig ist.
Was ihr Geschöpfe auf Erden von Liebe fühlt, und wenn es auch die stärksten Affekte sind, die euer Herz schneller pulsieren machen, es sind doch nur schwache Anfänge, leise Ahnungen gegen diese Liebe, die Ich zu euch fühle, und die Mich bewegt, aus so mancherlei verschiedenen Wegen euch an Mein Vaterherz zu ziehen.
Dich, Mein lieber Schreiber Meines göttlichen Worts, dich kenne Ich, du möchtest die ganze Welt beglücken, alle Menschen zufrieden sehen, und alle den nämlichen Weg führen, der nur zu Mir führt. Du möchtest Friede und Eintracht, Bruder- und Gottesliebe auf diesem Erdball im höchsten Grad ausgebildet sehen, du möchtest wie dein leidendes Pflegekind die ganze Menschheit mit einem Schlag kurieren.
Auch Ich möchte dasselbe tun, und doch, und doch kann und darf Ich es nicht; auch Ich muss Leiden, Elend, verschuldet und unverschuldet, zulassen, und darf solches nicht unterdrücken, weil ein höherer, größerer und geistiger Zweck Mich zwingt, das weltliche Leben dem geistigen unterzuordnen; und wenn deine Seele bewegt ist, wo du dieses Kind leiden siehst und nicht helfen kannst, so bin auch Ich es oft noch weit mehr.
Tröste dich also mit Mir, du kleiner geistiger Vater einer kleinen Herde, was du im Kleinen fühlst, das fühle Ich im Großen, nur mit dem Unterschied, dass, hättest du Meine Macht, du wahrscheinlich dumme Streiche machen würdest, was bei Mir nicht der Fall sein kann.
Fahre fort, auf dem Weg zu gehen wie jetzt, liebe deine geistigen Kinder wie dich selbst, und eifere sie alle an, Mich über alles zu lieben, und du wirst schon zu seiner Zeit klar sehen, dass Ich doch ein besserer Wegführer bin als du.
Sieh diese Meine Tochter an, was war sie? Was ist sie jetzt? Gewiss, du hättest sie nicht dahin gebracht, wie Ich. Erkenne daher Meine Macht und Meine Liebe, und bezähme deine Ungeduld, alles hat seine Zeit und soll einst euch allen Frieden und Ruhe zuteilwerden, so vergesst nie, dass eben über allen scheinbaren Misshelligkeiten des Lebens wie die Sonne über allem menschlichen Elend so die Liebe eures Vaters allein die mächtige Kraft ist, die euch alle zum Ziel leitet. Amen.


Quelle: „Liebe, das Grundgesetz alles Lebens“, Neu-theosophische Schrift Nr. 38, Kundgabe v. 6. September 1871


Zurück zum Seiteninhalt