Gottfried Mayerhofer Gedanken- und Wortkontrolle - Gottfried Mayerhofer

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KRANKHEIT UND HEILUNG

Gedanken- und Wortkontrolle
„Wie im großen Schöpfungsraum die Welten sich formten und ausbildeten durch den belebenden Gedanken, ebenso formt und bildet sich euer materielles irdisches Gewand oder der äußere Ausdruck in eurem Seelenmenschen durch die Eigenheit der in ihm wohnenden Gedankenwelt, welche dann der Außenseite den Typus aufdrückt wie dem Geistigen im Inneren. So werdet ihr sehen, wie diese große Gedankenwelt eigentlich nur die wahre geistige Welt allein ist, nach welcher einst alles gerichtet und klassifiziert werden wird; denn der Gedanke war bei Mir das erste anregende Element, und so ist er auch in einem jeden lebenden Wesen der Faktor, welcher einst bemessen den hieraus entspringenden Handlungen und Taten ihren Voll- oder Nennwert aufdrücken wird.
Was Ich in jener Zeit getan habe, und wie Meine Werke Meinem Ich als Schöpfer und ewigem Liebewesen entsprechen, ebenso ist auch bei euch als geistige Wesen euer äußerer Umriss das getreue Abbild des Inneren; doch ist es bei euch der Fall, dass ihr voneinander nicht herunterlesen könnt, was in hieroglyphischen Buchstaben die Seele oft auf euer Antlitz gezeichnet hat, nur manchmal verrät das Auge als Spiegel der Seele, wie ihr es wohl nennt, was aus dem Inneren hervorleuchtet, ob ihr es wollt oder nicht.
Ich habe euch vorher gesagt, dass das Bewusstsein ‚ich lebe‘, die ganze menschliche Seele und mit ihr die irdisch-körperliche Außenseite erfüllt, in eben dem Maß wie Mein ganzes großes All von Meinem göttlichen Lebensbewusstsein erfüllt, und dort der genaue Abdruck davon ist.
Was nun in Meiner Schöpfung geschieht, wo alles nach Meinen göttlichen Gesetzen sich formend, nur Göttliches, Hehres, Schönes hervorbringen kann, da alle Schöpfungselemente vom Zentrum, Meinem Ich, bis in die letzten Räume hinausgehend, überall wo nur noch eine Welt leuchten kann, überall die nämlichen Prinzipien verfolgend und alles Geschaffene der Ab- und Ausdruck Meines Ich in verschiedenen entsprechenden Bildern und Schöpfungen ist; ebenso ist es in euch die Gedankenwelt, welche ohne euer Zutun ebenfalls so verfährt, die verschiedenen Organe entweder mehr oder weniger ausbildet, welche zur Ausführung des Gedankens nötig sind, und zwar diese Ausführung durch entwickelten mechanischen Prozess vollführt, wodurch die Haut oder sonst andere den einzelnen Organen naheliegende Überkleidungen dann getreu im Äußeren abbilden und wiedergeben, was im inneren Seelenmenschen die Lieblingsgedanken des Menschen sind. Durch die Gedanken oder Gedankenwelt wird der mechanische Lebensprozess beschleunigt, aufgehalten oder gar zerstört, je nachdem die Gedanken die Nerven anregen, ebenso die Wirkung der Nerven auf die Organe, welchen sie als Leiter dienen. Und so ist sogar Gesundheit, Krankheit oder selbst der Tod zunächst nicht Folge der Störung der Funktionen im menschlichen Körper, sondern der leichte unsichtbare Gedanke, welcher die Nerven vibrieren macht, die Ausscheidungsprozesse oder den Stoffwechsel beschleunigt, dieser ist der eigentliche Urheber entweder eines gesunden oder kranken, der Bildner eines schönen oder hässlichen Körpers, und da die meisten Leidenschaften als Resultate von mit Liebe gehegten Gedanken im Angesicht der Menschen ihre Spuren zurücklassen, so sind auch schöne und hässliche Gesichtsformen der Ausdruck des inneren Seelenlebens.
Ihr seht aus diesem leisen, aber fortdauernden Wirken eines geistigen Seelenlebens, welche Freuden, welche Leiden für den Menschen daraus entspringen, und wie sodann wieder gestörte Lebensfunktionen auf den Geist rückwirkend selbst jenen verdüstern, wo dann der Mensch die Welt, die Verhältnisse, sich selbst ganz anders beurteilt als es wirklich der Fall sein sollte, und wovon dann die Folgen sind Krankheit, Leiden, Starrheit, oder gar ein verfrühter Tod. Alles dieses entspringt aus der Gedankenwelt, welche insofern auf den Körper, und der Körper wieder auf den Geist rückwirkend, auch den Menschen zu anderen Schlüssen, zu anderen Handlungen bestimmt, die auch, weil alles eine geistige Kette ist, auf andere Menschen, Familien und Staaten einwirkt.
So ist also diese große Gedankenwelt eigentlich der Hauptfaktor Meiner Schöpfung, denn diese Welt ist wie die Meine unbegrenzt, ist ewig, und wenn es die Umstände begünstigen, unendlich. Daher trachtet wohl, diese geistige Welt der Gedanken im Zaum zu halten, trachtet nur so zu denken wie es Meinen Kindern geziemt, denn der Gedanke ist der Bildner eurer Hülle diesseits und euer Abdruck für das Jenseits; dort kommt ihr an mit dem Resultat, welches die Gedanken auf eurer Erde zurückgelassen haben. Hier ist es euch und anderen verborgen; dort aber nicht, die Hülle von außen richtet sich nach dem Inneren, und wie innen so der Ausdruck von außen. Dort herrscht keine Verstellung und dort gibt es kein Geheimnis vor anderen, ein jeder sieht im anderen die Gedanken, und gemäß ihnen den moralischen Wert oder Unwert des Individuums. Diese Gedankenwelt als geistiger Träger der Materie ist eben deswegen so mächtig, weil sie unermüdet Neues schafft, baut, zerstört, wechselt und ändert, und auf diese Art nichts isoliert für sich, sondern als Ganzes angesehen deswegen die größte Wichtigkeit hat, weil, wie die Umstände kommen mögen, aus dem leichten aufsteigenden und wieder sich verflüchtigenden Gedanken die Tat wird, deren Folgen dann nicht mehr in der Hand der Denkenden als einzelnen liegen, sondern der ganzen geistigen und materiellen Welt angehören.
Man kann sich die Unendlichkeit nicht besser vorstellen als in dem Begriff einer Gedankenwelt; denn alle bekannten Geschwindigkeiten, alle Entfernungen und Zeiträume verschwinden gegen die Schnelle des Gedankens, gegen seine Macht und seine Wirkung, besonders wenn ersteres ihm verliehen und das zweite ihn begünstigt. So nehmt auch ihr, Meine Kinder, euch in acht, in dem großen Reich der Gedankenwelt Meiner würdig zu wandeln, beschleicht euch ein nicht erlaubter Gedanke, so vertilgt oder überwacht ihn, denn vom Denken zum Werden ist ein kurzer Sprung, und die Folgen davon lasten auf euch als Urhebern des Gedankens.
Schmeichelt euch nicht mit der Idee, es waren ja nur Gedanken, bis zur Ausführung hat es seine geweisten Wege. Es ist nicht wahr, ihr betrügt euch selbst damit; denn wie Ich oben sagte, ist die Gelegenheit da, so wird der Gedanke zur Tat, welche, wenn auch bereut, doch nicht zu verwischen ist, sie steht als Faktum, als eine Denksäule auf eurem Lebensweg, deren ihr euch dann entweder freuen oder schämen mögt. Nicht umsonst habe Ich euch dieses Wort gegeben. Alles hat sein Warum, und auch hier liegt ein großes Warum zugrunde, weil Ich nur zu sehr weiß, wie leicht ihr es mit dem Denken nehmt, und ihr gerade das für das Schwächste haltet, was eigentlich das Stärkste ist; denn der Gedanke ist eine geistige Potenz, und mit solchen Kräften ist nicht zu scherzen. Ich muss euch belehren und eure Gewissenswaagschale noch zarter machen; denn ihr gehört für ewig Meinem Geister- und nur kurz dem materiellen Reich an.
Lernt selbst denken! Lernt logisch denken! Lernt moralisch denken! Diese drei Arten des Denkens müssen euch geläufig werden, dann werdet ihr die Zukunft leichter entziffern, die Gegenwart leichter beurteilen, euer geistiges Ich besser aufbauen und tüchtiger für das andere Leben vorbereiten können.
Sucht in dem weltbewegten Meer der Gedanken von Millionen von Wesen das Steuerruder eures geistigen Menschen nie zu verlieren; der Gedanke beglückt oder verdammt euch; dieses ist euer innerer Wert, der nur allein endgültig für jetzt und für immer ist.
Was hilft's, wenn die Menschen euch vergöttern und ihr euch selbst der Schwäche, des Wankelmuts beschuldigen müsst, die Vergötterer werdet ihr einst ob ihres Wahns, und euer eigenes Ich bedauern müssen.
Die Gedankenwelt als Einschreibebuch eures eigenen Ich ist das Vademecum, welches euch begleitet, ist euer Geleitschein hier und euer Pass für dort, wo sodann alles verzeichnet sein wird, was euch kenntlich macht und zu eurer weiteren Befähigung den Ausschlag geben wird.
Sucht in eurem Lebensbuch weiße Blätter zu vermeiden als Zeichen unbenutzter Zeit; sucht aber auch zu vermeiden, dass nicht auf jenen Blättern Gedanken aufgezeichnet stehen, deren ihr euch schämen müsstet, gelangten sie zu fremder Einsicht. Der Gedankenmensch ist eure lebendige Photographie, das Licht des Geistes malt sie; trachtet danach, dass sie gelungen ausfällt und euch zeigt wie ihr sein sollt, wollt ihr einst Meine Kinder genannt werden. Das materielle Sonnenlicht schont bei einem von einer Person abgenommenen Lichtbild keine Mängel, alle trägt es schonungslos auf das für dieses Licht empfängliche Papier; so auch Mein geistiges Wahrheitslicht, auch dieses zeigt dem im Jenseits ankommenden Menschen die Gestalt auf, wie sein innerer Gedankenmensch es gebaut hat während des irdischen Lebens. Wohl dem, der aus dieser Gedankenprüfung gut hervorgeht, und außer einigen Makeln willenloser Fehler doch ein Bild darstellt, welches den Schönheits-, Liebe- und Weisheitsregeln entspricht, welche Ich als ersten Gedanken in alle Welt und in alle Wesen gelegt habe.
So viel über diesen Gedanken. Erkennt und erwägt Meine Worte! Die Zeit, die alles verschlingende Zeit, raubt euch Minute um Minute, das Leben vergeht wie ein Traum, und ein Erwachen erwartet euch im ewigen Licht Meiner Geisterwelt, wo Gedanken, unwägbare Dinge für dieses Leben gewichtig in die Waagschale des moralischen Werts fallen, da dort Geister Geistiges wägen, und einem jeden seine geistige Laufbahn von neuem bezeichnen!“

Quelle: „Lebensgeheimnisse“, Auszug aus der Kundgabe v. 25. November 1872 (Kap. 15)


„Der Gedanke ist das anregende Prinzip, das sich zum Begriff gestaltet; dieser Begriff gewinnt Form, Gehalt und Bedeutung erst durch das Wort.
So wie Ich euch schon in der „Gedankenwelt“ den großen Bereich und das eigene rege Leben der Geistesprodukte als Gedanken gegeben habe, ebenso gebe Ich euch hier die große Wichtigkeit und Tragweite eines Worts, abgesehen noch von der eigentlichen Untersuchung der Tiefe eines jeden Worts, oder des in ihm enthaltenen und sichtbar ausgedrückten Begriffs oder Gedankens. Daher bestrebt euch stets zweier Hauptsachen: Erstens, eure Worte wohl zu überlegen in Bezug auf den Schaden oder Nutzen, welchen ihr damit anstiften könntet, und zweitens auf den Inhalt oder die Bedeutung eines Worts genau acht zu haben, denn Worte sind Träger geistiger Potenzen, die vieles oft unter wenigem verbergen.
Mit dem Wort trat durch Mich eine Schöpfung voll des Großen und Schönen ins Leben, und mit einem Wort könnt ihr, dasselbe zur rechten Zeit und am rechten Ort ausgesprochen, Licht verbreiten, Gutes stiften, wo die größten Engel bis in Meine Nähe noch eine Nachwirkung dieses einfachen Ausdrucks einer Mich liebenden Seele verspüren. Worte der Liebe verbreiten überall Liebe, Freude, Seligkeit; Worte der Trauer, des Hasses oder Neids das Entgegengesetzte; sie müssen so wirken, weil in ihnen der Keim dazu schon beim Ausspruch liegt. Daher befleißigt euch, Meinen Worten vorerst Gehör zu schenken, nur Worte auszusprechen, die Göttliches enthalten und nur Gutes bewirken sollen, so werdet ihr Ruhe und Frieden in euch und um euch erzielen.
Ich muss euch wieder ein Sprichwort anführen, da solche Sentenzen meistens auf reinem Grund gewachsen, stets ihre Wirkung nicht verfehlen, und dieses Sprichwort heißt, ein gutes Wort findet einen guten Ort. Ja, ein gutes Wort wird nie verfehlen, eine wenn nicht so ganz gewünschte, doch eine ähnliche Wirkung beim bittersten Feind zu bewirken. Es ist die Macht des Inhalts, welches den Gegner entweder bewältigt oder entwaffnet.
Bedenkt das Wort bevor es ausgesprochen wird, denn seine Folgen sind für euch unberechenbar. So entgeht ihr manchen bitteren Stunden, wo ihr vielleicht übereilte Reden bereuen und vor dem Richterstuhl eures eigenen Gewissens verdammen müsstet. Dieses euch zu ersparen scheue Ich keine Mühe, auf so verschiedene Weise euch begreiflich zu machen, dass alles Sichtbare nur Nebensache, das Geistige allein der einzige Träger, Erhalter und Richter alles Bestehenden ist. So mögt ihr wieder besser begreifen, wie im einfältigen Wort sowohl wie im ernsten doch stets mehr Deutung liegt als ihr oft vermutet, und wie die Folgen und die Tragweite des Worts ewig dauernd, auch euch an eure eigene Verantwortlichkeit erinnern mögen, damit ihr nicht ein so köstliches Gut wie die Rede, die Sprache zu unnützen Dingen, sowie die dazu verwendete Zeit nur so verwerten sollt, dass keine Minute eine verlorene sei.
Ihr seid Kinder einer Ewigkeit und eines ewigen unendlichen Gottes, benehmt euch danach, damit bei jedem Wort euer Anfang und eure Zukunft hindurchleuchten mögen, so wird das Wort in eurem Mund nur Träger des Lichts und Lebens auch solches verbreiten wo es an geneigten Ohren und ergebenen Herzen seinen Widerhall finden wird, wie es einem Liebewort geziemt. Im Anfang war das Wort, und das Wort war Ich! So soll bei euch auch das Wort euer Ich bezeichnen, es soll kein falsches, kein böses Wort über eure Lippen kommen, das nicht Zeuge wäre, dass ihr Kinder jenes Schöpfers seid, der einst eine Schöpfung aus dem Chaos hervorrief, wo auch das kleinste Atom Zeuge Seiner Liebe und Seiner Güte war. So soll euer Gebaren in der Geisterwelt dastehen, wenn ihr einst verantworten sollt, was, wo und wie ihr gesprochen habt, damit nicht ein Wort euch die Schamröte ins Gesicht treibe, und ihr beweisen könnt, dass ihr stets eingedenk Meines Worts die eurigen wohlgewählt zum Besten der Menschen benutzt habt. Amen.“

Quelle: „Lebensgeheimnisse“, Auszug aus der Kundgabe v. 14. Nov. 1873 (Kap.17)


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