Gottfried Mayerhofer Neuoffenbarung des Herrn - Gottfried Mayerhofer

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Ein weiteres Wort zum
ersten Jahrestag der Kundgebung des Herrn
In ein paar Tagen feierst du oder kannst du den Tag feiern, wo Ich dir vor einem Jahr das erste Mal die Gnade zukommen ließ, durch deine Vermittlung so manchen Anderen nach Licht sich Sehnenden zu erleuchten und zu erwärmen. Das heißt, in Taten ließest du wohl bemerken den geistigen Grund deines Handelns, aber als Meine Stimme dir ertönte, da ward in dir der geistige Frühling des Nordens, und du hast deine durch Mich dir gegebenen Blumen und Früchte getreu an deine Mitmenschen verteilt und Manches Gute bewirkt, wovon du jetzt keine Ahnung haben kannst. Fahre so fort, wie du angefangen hast, und wenn du auch, wie du sagst, bei dieser Verteilung Meines Himmelsbrots leer ausgehst, so belohne dich wenigstens das Bewusstsein, dass Ich dich unter so Vielen zum Verteiler desselben erwählt habe; wenn du das „Warum“ nicht klar begreifst, so weiß Ich es dafür umso besser.
Was Ich als geistige Gnadensonne im ganzen Universum bin, und wie Ich überall durch tausend verschiedene Mittel Leben und Liebe erwecke, den geistigen und materiellen Frühling anrege, und so die ganze Schöpfung zu ihrer Löse antreibe, das bist du in deinem kleinen Wirkungskreis, du bist die leuchtende Sonne, welche durch Mein Liebelicht erwärmt und getrieben den Segen spenden muss, willenlos, wie eure Sonne am Himmel, die auch nichts davon weiß, was für materielle und geistige Wohltaten sie durch ihren Strahl aussendet, der da oder dort einen wandernden Planeten, einen trägen Stein oder ein kaltes Menschherz trifft.
Deswegen kümmere dich nicht, wenn Ich deinen Korb oft mit Lebensbrot fülle, und du selbes verteilst, so dass dir nur der leere Korb bleibt. Sieh, die Anderen zehren an dem Brot, aber ist selbes aufgezehrt, so müssen sie doch alle wieder zu dir kommen, und wenn die Hungrigen sich melden, so bist du „als der Mann mit dem Korb“ stets von Mir mit neuem Brot versehen, teilst es aus, flammst die Herzen zu Liebe und Eifer an, um stets mehr sich Mir nähern zu können, hilfst dem Auge des Nächsten Tränen der Wonne zu entlocken, die dann durch Mich zwar verursacht doch am Ende auch dir zugute kommen. Nun sag Mir selbst, was ist wohl schöner und erhabener, selbst glücklich zu sein, oder Andere selig und glücklich machen zu können?
Was tu denn Ich? Wo ist Meine Freude, wo Meine Seligkeit? Sieh, sie ist im Geben; auch Ich gehe dabei leer aus, doch das Gegebene gewinnt Mir Herzen, die dann von selbst, durch das Gegebene erwärmt und verschönert, zu Mir wieder zurückkehren; so geht es auch dir, gib was Ich dir von Gnaden- und Liebesworten in deinen Korb schütte, und brauchst du für dich etwas, so frag nur bei Mir an, und wie Ich im verflossenen Jahre alle Frager und Zweifler besänftigte, beruhigte, so wirst auch du, Mein Bote von Himmels- (oder Liebes-) Broten, nicht leer bei Mir ausgehen.
Trage dazu bei, dass der Frühling, der jetzt materiell auf eurer Erde zu erwachen beginnt, auch in deiner kleine Gesellschaft geistig blühe, dass die Knospen treiben, edle Blüten sich ansetzen, und im Geistessommer herrliche Früchte zum Vorschein kommen mögen, die dann dem Verteiler von Himmelgaben, und Mir dem Geber, würdig sein sollten. Amen!


Quelle: Festgarten, „Betrachtungen an Weihnachten nebst Worten zum Jahreswechsel, Erscheinungsfest, Geburtstag, Carneval, Tanz und Frühling“


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