Gottfried Mayerhofer Krankheit, Leid, Not - Gottfried Mayerhofer

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KRANKHEIT UND HEILUNG

Der Grund für Krankheit, Leid und Not
Krankheit, Leid und Not als Erblast

„Als Ich auf eurer Erde den ersten Menschen erschuf, setzte Ich ihn ein, wie ihr einen höher gestellten Beamten mit einer Würde bekleidet, indem Ich ihm die Macht einräumte, über vieles zu gebieten, erhabener zu sein als alles andere geschaffene Geschöpf auf Erden. Ich verlieh ihm mittels seiner geistigen Eigenschaften als Abkömmling von Mir Vollmachten, das zu sein, zu was Ich ihn nämlich machen wollte, das heißt Herr der Erde zu werden. So sollte er seine Fakultäten ausbeuten, zum Besten seiner selbst und zum Wohl aller ihn umgebenden Welt.
Damit er aber auch seine eigene Würde erst in dem Sinn begreifen möge, wie Ich sie verstanden haben möchte, so ließ Ich ihn frei, ließ ihn alle in ihn gelegten Triebe benützen, zum Guten oder Bösen, damit er erst dadurch erkennen möge, dass die ihm von Mir übergebene Würde nur darin besteht, wenn er nicht als Maschine sondern als freies, selbsthandelndes Wesen seine Eigenschaften, Triebe und Begierden zu regeln weiß, und dass er nur in der Beherrschung seiner Leidenschaften die geistige Würde erlangen kann, wozu Ich ihm alle Mittel gegeben habe, sie zu erreichen und ein würdiges Mittelglied zwischen der gebundenen und der ganz freien Geisterwelt zu sein.
Ich rief ihm das Werde zu, und er ward oder wurde was? – Das könnt ihr jetzt überall sehen, leider nicht das, zu was Ich ihn berufen habe, sondern statt Freiherr ist er Sklave seiner Leidenschaften geworden, und hat so ganz entgegengesetzt seiner Bestimmung sich und die ihn umgebende Natur entwürdigt, missbraucht; und daher kommen auch alle Missstände, welche in geistiger und materieller Hinsicht den Menschen jetzt verfolgen mit Übeln und Leiden aller Art, weil er entgegengesetzt seiner hohen Bestimmung, statt sich Meiner würdig zu machen, sich vom Weg des Rechts entfernt hat, unwürdig geworden ist, ein Mensch zu heißen, welchen Ich einst, ihm Meinen geistigen Odem einhauchend, zu einem Kind Meines großen Geisterreichs stempeln wollte, welches große Geisterreich er jetzt erst auf großen Umwegen, und mit aller Art von Übeln und Leiden kämpfend, erreichen kann. […]
Denn wisst, wie Adam Meinem Befehl entgegen gehandelt hatte, verlor er sein Paradies, das heißt, er verlor das Bewusstsein seiner geistigen Würde, und eben dieser Verlust stürzte seine Nachkommen bis auf den heutigen Tag in den Wirrwarr von falschen Ideen, Begriffen, Lebens- und Weltansichten, welche alle nichts anderes sind als das ewige Streben nach Wiedererlangung einer geistigen Würde, welche den Menschen weit über alles Materielle, über alles Sinnliche erhebt, ihn über Trümmer der Verheerung und Unglücksfälle mit einer Zuversicht nach einer anderen Welt blicken lässt, wo alle diese Kalamitäten, welche am Ende doch nur das leibliche Wohl der Menschen angehen als Null entschwinden, und ihre Zulassung klar und einfach eingesehen wird als Mittel zu dem Zweck, den ins Materielle versunkenen Menschen wieder zum geistigen Weltbürger zu erheben, zu welchem Ich ihn einst geschaffen habe, und welches er auch wieder werden muss, wenn er gleich noch so viele Seitensprünge macht; es ist nur die Zeit verschieden, aber das Endziel bleibt sich gleich. Was Ich hergegeben habe, muss zu Mir wieder zurückkehren, denn es war Mein und muss es wieder werden.“

Quelle: „Lebensgeheimnisse“, Kundgabe v. 22. Oktober 1872 (Kap.14, V.11-13+19 )


„Die Welt ist ganz einfach gebaut, die scheinbare Materie birgt Geistiges, wer dieses leugnet, täuscht sich in seinen Erwartungen, denn, wer seinen materiellen Gelüsten folgen will, der findet den ersten Gegner in seiner eigenen Lebensorganisation, wenngleich er sein Verstandes- und Gefühlsleben übertäuben möchte.
So straft sich alles selbst, was die ewige göttliche Ordnung nicht liebt. Das Elend, das über den Menschen hereinbricht und ihm sein ganzes Leben verbittert, ist ebendeswegen mehr sein eigenes Werk als das von anderen, oder gar wie viele glauben, Mein Wille.
Wenn ich einst sagte, von nun an sollst du dein Brot im Schweiß deines Angesichts verdienen, so war es der Ausspruch eines weit voraussehenden Gottes, der wohl wusste, dass der Mensch mehr seinen tierischen Eigenschaften als seinen geistigen Gaben gehorchen und dann bald nicht mehr die sichtbare Welt ihm untertan sein werde, sondern dass er mit der Materie kämpfend seinen leiblichen Unterhalt sowie seinen geistigen Fortschritt erringen müsse.
Ich sah voraus, dass der Mensch auf diese Art mit Schweiß sein Brot verdienen, und dass er unter Schmerzen geboren werden müsse, weil er die Natur und seine eigene Mission falsch auffasste; Ich sah voraus, dass er unter Schmerzen wider seinen Willen geistig erzogen werden müsse, und selbst am Ende seines Lebens mit Kampf, Furcht und oft mit Verzweiflung in die andere Welt übergehen wird.
Dieses Schicksal, statt eines paradiesischen Lebens der Eintracht und Liebe, hat sich der Mensch selbst gegründet, und statt mit sanften Übergängen von einem Zustand zum anderen, muss er kämpfend und streitend körperlich und geistig sich fortschleppen, seine und die Fehler seiner Voreltern abbüßen, um sich auf diese Art von dem Schlamm zu reinigen, welcher moralisch und physisch ihm in seiner ganzen Lebensperiode stets anhing.
Die Menschen klagen über schweren und sauren Erwerb des Lebensunterhalts. Wer macht ihnen denselben so schwer? Nicht Ich, nicht die Welt, sondern einer dem anderen. Ein jeder sucht Gewinn aus dem zu erzielen, was er entweder mühsam erlernen musste, oder was unberechnet ihm in den Schoß fiel. Wer ist es anders als gewissenlose Menschen, die selbst das Unglück ihrer Mitmenschen dazu benutzen, sich zu bereichern und so den Lebensunterhalt verteuern. Und weil solche Menschen eben jetzt die Mehrzahl ausmachen, die kein enges Gewissen haben, keine geistige Mission anerkennen und an keinen Gott noch die Unsterblichkeit der Seele glauben, ebendeswegen seht ihr, wie einer den anderen zu übervorteilen sucht, und keiner dem anderen sich zeigt, wie er ist. Selbst die glatte, verkünstelte Erziehung hilft noch dazu, damit auch das, was den Kindern zu ihrer Erziehung gegeben wird, nur Deckmantel sei, um mit größter Heuchelei die schlechtesten Laster zu verdecken. So ist die ganze Welt nun wie ein Maskenball, wo die Maske bei den meisten von dem Wesen des Trägers derselben verschieden ist.
Wenn nun die Menschen über die schlechte Welt klagen, so frage Ich, wer hat sie denn so schlecht gemacht? Ich oder ihr selbst? Daher klagt nicht Mich an, Ich bin ein langmütiger Gott, sehe geduldig zu, wie von den höchsten bis zu den niedrigsten Klassen alles einander beherrschen will.
Herrschsucht ist das große Laster, welches die Menschen beseelt, und welche sie bei jedem Schritt den Nebenmenschen fühlen lassen wollen.
Umsonst predigte Ich in Meinem Leben die Liebe, die Duldung, die Verzeihung, und sagte ihnen sogar, sie sollten ihre Feinde lieben.
In jener Zeit wandten die meisten ihr Ohr weg von solchen Forderungen, und jetzt, wo ihr behauptet, es sei ein aufgeklärtes Zeitalter, tut ihr etwas anderes?
Diese von Mir gepredigten Eigenschaften hätten ein friedliches Beisammenleben der Menschen erzielt. Allein der Mensch mit seinen tierischen Leidenschaften gab sich letzteren mehr hin, er selbst hat sich diese für alle gleich ausgestattete Erde zur Hölle gemacht, aus welcher er sich nicht mehr retten kann, so dass es Mich Mühe genug kostet, einzelne vom gänzlichen Verfall abzuhalten.
Aus diesem wilden tierischen Leben, aus dem alles genießen wollenden Leben ging dann, wie aus der Büchse der Pandora, das Heer von Krankheiten hervor, welche das Kind im Mutterleib schon mit Fehlern seiner Eltern belastet, wobei es in späteren Jahren die seinen noch hinzufügt.
Seht die ganze Welt an; alles ist vollkommen, alles ist so gestaltet, dass es keines Zusatzes, keiner Wegnahme bedarf, wie könnt ihr also glauben, dass Ich das letzte Glied der Erdenschöpfung mit Mängeln erschaffen habe?
Auch der Mensch war vollständig das, was er sein sollte; er war in Gestalt und Körperbau sowie an Geistesfakultäten so ausgerüstet, dass er stets der Herr der Erde bleiben sollte.
Aber das Wort Herr verstand Ich so, wie Ich der Herr der Welt wirklich bin, indem Liebe Meine Haupteigenschaft ist und nicht wie der Mensch, der ein alles zerstörender, alles vernichtender Herr der Welt sein möchte.
Meine große Welt ist Mir untertan, mit Liebe gehorcht alles gern Meinen Gesetzen; der Mensch aber wollte mit Gewalt die Welt unterjochen. Diese, dem höheren Gesetz gehorchend, widersetzte, empörte sich und machte dann den Menschen zu ihrem Knecht.
Einst gebot der Mensch den Elementen und der ganzen Materie; aber jetzt ist alles feindlich ihm gegenübergestellt. Die Elemente gehorchen ihm nicht mehr, und beinahe jedes lebende Tier ist des Menschen Feind, weil bei dem Menschen nicht Liebe, nicht Fürsorge für andere, sondern der schmutzigste Gewinn die Triebfeder all seiner Handlungen ist.
So ist die Welt geworden, was sie jetzt ist. Statt ein Paradies zu sein, wo alles gemütlich leben könnte, und der Austausch von verschiedenen Geistesanlagen das materielle Leben angenehm gemacht hätte, stattdessen ist sie nun ein Tummelplatz, wo Mord und Raub das tägliche Ereignis sind, und wo nur über dem Ruin eines Menschen ein anderer eine Stufe höher steigen will!
O ihr törichten Menschen! Was habt ihr aus Meiner Erde, was aus eurem eigenen Ich gemacht, welches Ich körperlich und geistig nach Meinem Ebenbild geschaffen, indem Ich euch zu Bürgern zweier Welten, der geistigen und der körperlichen, gemacht habe?
Wie Ich einst die Händler und Verkäufer mit der Geißel aus dem Tempel jagte, indem Ich ihnen zurief, wie, ihr wollt Meinen Tempel zu einer Mördergrube machen, ebenso sollte Ich dieses verkommene Geschlecht von der Erde hinwegfegen; denn auch es hat diese Erde zu einer Mördergrube umgestaltet, wo auf der einen Seite materieller Mord und Raub nichts schonen, und auch auf der anderen Seite geistig gemordet wird, soviel es nur erlaubt ist.
So sollte Ich als gerechter Gott, als Herr Meiner Schöpfung verfahren, wäre Ich nicht der Gott der Liebe, hätte Ich nicht die Willensfreiheit bei allen Meinen Geisterwesen obenan gestellt, da Ich liebende Kinder und keine Sklaven erziehen wollte.
So lasse Ich euch Menschen eben fortwirtschaften gegen alle Meine Gesetze, lasse euch einen dem anderen das Leben verbittern, bis das Maß voll ist, und ihr im eigenen Schlamm der Leidenschaften erstickt. Mir bleibt es immer vorbehalten, selbst alle Missstände, alle Unglücke zu Meinen Zwecken zu benützen.
Wer auf dem sanften Pfad der Liebe den Weg zu Mir nicht suchen will, der muss durch Unglück aus eigenem Verschulden dann klüger werden.
Bei tausenden und abertausenden von Menschen nützt das Predigen nichts. Unglücksfälle aller Art, langwierige Krankheiten, unfreiwillige Opfer usw. müssen sie mürbe machen; trostlos muss ihnen alles erscheinen, die Welt ihnen den Rücken kehren, der Körper seinen Dienst versagen, alle angelernten Religionsformeln sich als unhaltbar erweisen, bis sie endlich ernstlich anfangen, über ihr eigenes Ich, ihre allenfallsige Mission auf Erden, über die materielle Welt etwas kühler nachzudenken, um eine Ahnung zu haben von dem, was außer ihr liegt. Dann erst sind sie fähig, etwas Ernsteres, etwas mehr Haltbares anzunehmen, wenn sie den Becher der materiellen Vergnügungen bis zum Grund geleert, und noch einen anderen voll von bitteren Erfahrungen und Enttäuschungen als Zugabe erhalten haben.
So bin Ich gezwungen, diese Welt und diese Menschen zu erziehen, die Mein eigenes Gut sind, deren geistiger Funke, aus Mir genommen, Mir wieder zurückgegeben werden muss. So müssen die Menschen auf verkehrtem Weg dahin kommen, wohin Ich sie bestimmt habe, und so rechtfertigen sich alle Klagen derselben, wenn sie über dieses Jammertal des menschlichen Lebens losziehen, welches sie sich selbst zubereitet haben, es selbst gewollt haben, und wofür sie natürlich nun auch die Folgen tragen müssen.
So wie Ich in dem vorhergehenden Wort bewiesen habe, dass nicht alles so schwarz ist, wie ihr es gern sehen möchtet, sondern alles an seinem Platz perfekt und nicht anders sein kann, ebenso suche Ich auch hier zu erklären, dass – wenn in dem Tierreich und in der ganzen Anordnung des tellurischen [irdischen] Lebens eine Ordnung herrscht, wo bis auf den heutigen Tag jedes Ding wie jedes lebende Wesen noch immer den Zweck erfüllt, zu dem es einst von Mir geschaffen wurde, also die Schattenseite des materiellen Lebens gerade das Gegenteil ist und sein muss; denn dort ist gebundenes, instinktmäßiges, und hier ungebundenes, freies Leben, wo der Mensch die von Mir bezeichneten Wege nicht eingehalten hat und ebendeswegen auch bezahlen muss, was sein freier Wille ihm bereitet hat.
In allen euren Staaten, in allen euren Zeitungen wird fortwährend geschwärmt für Fortschritt, und Freisinnigkeit ist das große Wort auf allen Lippen. Aber so wenig wie die Menschheit diese Freiheit versteht, ebenso begreifen auch die Völker nicht, dass zwischen absoluter und gesetzmäßiger Freiheit ein großer Unterschied ist. Die Marktschreier in euren Zeitungen wollen noch immer mehr Freiheit, wollen keine Schranken, keine Gesetze, und doch begreifen diese Schwachköpfe nicht, dass, wenn sie auch alle erdenkliche Freiheit zum Handeln hätten, die auf dieser Welt möglich ist, sie doch nicht zufrieden wären, weil sie den Geist, den Ich in die Seele des Menschen legte, nicht kennen, nicht zu würdigen wissen.
Diese Freiheit, die alle Menschen träumerisch suchen, geht weit über die Materie hinaus, dorthin, wo nur geistig alles webt und lebt.
Diese Freiheit des Denkens und Handelns ist der ewige Impuls, der ein immerwährendes Fortschreiten verlangt und nur darin sein Leben und seinen Zweck erkennt.
Glaubt denn ihr kurzsichtigen Menschen, dass Ich, ein Geist ohne Anfang und ohne Ende, Herr einer unermesslichen Schöpfung, euch diesen Funken Meines Ich für dieses kurze Erdenleben nur gegeben habe, wo Millionen von Menschen nicht wissen, wie sie in dasselbe gekommen und wie sie aus demselben gegangen sind?
Glaubt ihr denn, dass dieser Geist sich mit solchen Errungenschaften begnügt, die ihr hier auf Erden erreichen könnt, oder dass sein Drang im Jenseits sogleich gestillt wird?
Zu was denn ein unendliches Leben, wenn es mit ein paar Momenten Erdenlebens und einigen Spannen in den Sphären des Geisterreichs abgetan wäre?
Nein, der Drang der Freiheit, des freien Willens, den Ich in alle Geister legte, hat eine geistige und weit tiefere Bedeutung; allein, ihr müsst diese Freiheit als eine Meinem Willen untergeordnete annehmen, wo nicht Zwang, sondern Überzeugung, dass nur so und nicht anders vorwärts geschritten werden kann, alle Geister beseelt und leitet. Denn da Ich der vollkommenste Geist bin, so kann keine Meiner Anordnungen anderes als den Stempel der Ordnung tragen. Diese Freiheit hat in ihrem Wirkungskreis keine Grenzen.
So erklärt sich die ganze Bewegung in allen Welten; so wird deutlich, was Ich meinte, als Ich den Menschen nach Meinem Ebenbild schuf; ihr müsst euch mit solchen Gedanken vertraut machen, euch hineindenken und sie fassen lernen, und ihr werdet über allen menschlichen Misszuständen eures gesellschaftlichen Lebens noch eine Sphäre erblicken, wo euer Geist erst die echte Weihe der Wahrheit erhält, wo ihr erst zu lernen anfangen werdet, dass selbst Unglücke und Leiden ihre nützliche Seite haben, da in Meinem Haushalt nichts geschehen, nichts vorkommen kann, das nicht zum allgemeinen Vorwärtsschreiten dienen müsste.
Klagt also nicht über die Kalamitäten des menschlichen Lebens, macht es wie Ich, Ich ziehe aus allem Nutzen für den Bestand Meines großen Geisterreichs. Was bei Mir Mein Geisterreich, das ist für euch eure Seele, der Komplex eures Ichs.
Ich habe euch eben erklärt, dass an allem, was euch auf Erden das Leben sauer macht, ihr selbst schuld seid. Benützt also diese Schule als Aufwecker eures geistigen Lebens, sucht Trost und Ruhe in den Regionen, wohin die Misshelligkeiten des menschlichen Lebens nicht mehr reichen, und wie Ich einst zu Meinen Jüngern sagte, sie könnten Gift essen und auf Schlangen wandeln ohne dass es ihnen schaden werde, ebenso könnt auch ihr dann, selbst aus den bittersten Ereignissen, die große Lehre ziehen und die Überzeugung in euch festigen, dass dieses Leben zu kurz ist, um den geistigen Reichtum eurer Seele ganz zu entfalten, wo bei unbedingter Freiheit im Jenseits erst ein Wirkungskreis euch eröffnet wird, der jetzt nicht begriffen werden kann.
Alles, was die Welt euch zufügen kann, sollen nur Lehren sein; wenn sie auch bitter sind, doch den Zweck als Lehren sollen sie nie verfehlen. Alles dergleichen zieht von der Welt ab und nach oben hinauf; widersetzt euch diesem Drängen nicht; denn es ist ja nur zu eurem geistigen Wohl.
Wenn ihr einst die Welt im Rücken haben werdet, dann werdet ihr erst erkennen, welch lächerliche Wichtigkeit ihr oft Dingen und Verhältnissen beigelegt habt, die nicht wert waren, euch derentwegen nur eine Minute zu kümmern oder beunruhigen zu lassen.
So soll euch dieses Wort im Unglück aufrichten, wenn ihr traurig in die Zukunft blickt und nicht wisst, was sie bringen wird.
Dass das Gesetz liebe deinen Nächsten, wie dich selbst aus dem Bereich des menschlichen Wirkens verschwunden ist, und nur ein jeder sich selbst liebt, das ist fürwahr nicht Meine Schuld; denn deswegen sind alle Leiden, die aus der Nichtbefolgung dieses Gesetzes erwachsen, nicht Meine, sondern der Menschen Werke.
Bei ihnen beklagt euch, bei ihnen sucht wenigstens in eurer nächsten Umgebung dieses einfache Gesetz auszuüben, und wenn der Erfolg nur im mindesten günstig ausfällt, so habt ihr in dem Bewusstsein, dazu beigetragen zu haben, schon eine Quelle des Trostes und der Ruhe, als Gegensatz der Unbilden, die euch andere Menschen verursachen, welche nur ihren eigenen Interessen folgen.
Sucht euren eigenen Geistesadel zu retten und lasst das andere Mir über. Zum Guten leite Ich alles, um des Guten willen verschwende Ich auch so viele Worte an euch, um euch wenigstens den Weg zu zeigen, den ihr im Labyrinth der Weltereignisse gehen sollt, um eure Seele zu retten und Meinen in euch gelegten göttlichen Funken nicht herabzuwürdigen. Amen!“

Quelle: „Lebensgeheimnisse“, Kundgabe v. 21. Februar 1877 (Kap.29, V.41-94)


„Mit dem ersten Pulsieren des Herzens im Embryo beginnt die hineingelegte Seele ihr Handwerk und setzt das Gewebe fort, und zwar mit den Mitteln, welche sie im mütterlichen Leib vorfindet, und mit dem Zusatz, den sie aus dem mütterlichen Leben fortwährend empfängt.
Je nachdem nun diese Mittel gesund und im normalen Zustand sind oder unbrauchbare Elemente enthalten, wird auch das neu zu gebärende Wesen seine Lebensdauer, seine Leiden oder Freuden demgemäß empfangen, wo neben körperlichen Missverhältnissen selbst auch die geistigen darunter leiden werden, was das Verkommen der menschlichen Rasse und die Vermehrung aller möglichen Krankheiten beweist, da die meisten davon nicht selbst gemachte Fehler, wohl aber angeerbte Krankheiten sind, welche der geistigen Entwicklung auf dieser Welt viele Hindernisse in den Weg legen, indem durch Krankheiten das geistige Fortschreitungswerk nicht vollendet werden kann, sondern oft für das Jenseits aufgehoben wird, wo dann aber das Verbessern nicht so leicht wie hier geschehen kann.“

Quelle: „Heil- und Diätwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr.48, Auszug aus der Kundgabe v. 8. November 1876



Krankheit, Leid und Not als Auswirkungen von weltlichem Treiben

„Allein frei gab Ich dem Menschen seinen Willen. Das in ihn gelegte Prinzip des Luzifers, das Prinzip der Opposition siegte, was Ich wohl vorauswusste und danach schon alles im Voraus bestimmt hatte. Allein Ich wollte, dass der Mensch und die Geister nie Mir die Schuld, sondern nur sich selbst beimessen sollten, wenn ihre gewünschte Glückseligkeit nicht auf dem Weg erreicht wurde, den sie, und nicht Ich, gehen wollten.
Die Satana benutzte diese von ihr in den Menschen gelegten Eigenschaften, verführte den Menschen, machte auch ihn zum Teil zum Mitschuldigen ihres eigenen Falls, um sich mit ihren gefallenen Geistern stets konsequent als Gegenpol von Mir zu benehmen.
So wurde denn die Welt mit allen ihren Einrichtungen umgeändert, damit gerade dieser größte Schritt Luzifers, oder der Satana, zum größten Vorteil Meines geistigen Aufbaus werde, und zwar so, wie die abgefallenen Geister jetzt erst recht dazu beitragen müssen, Mein Reich zu befördern und ihre eigene Rückkehr zu erleichtern. Ich musste, als freier Gott freie Wesen schaffend, ihnen auch diese Freiheit nicht schmälern. Und als endlich die Satana durch die Reize der Weiber und den Ehrgeiz der Männer die Menschheit so nach und nach von Mir abtrünnig machen wollte, musste Ich durch eine teilweise Vernichtung des Menschengeschlechts dem Keim des Bösen Schranken setzen durch die Sündflut, musste die Menschen wieder erinnern, dass Ich der Herr und Satan nur Mein Diener ist und bleiben wird. Als Satan Mir dann Versprechungen der Rückkehr machte und wenigstens dem Anschein nach von seinem Treiben nachließ, da setzte Ich ihn auf die letzte Probe. Ich Selbst beschloss in Menschengestalt und im Ganz-Mensch-Sein Mich seinen Versuchungen auszusetzen, um durch tatsächlichen Beweis ihn zu überzeugen, dass all sein Bestreben umsonst, dass alles Ankämpfen gegen Meinen Willen und Meine heiligen Gesetze vergebens ist.
Ich wurde Mensch, predigte und lehrte unter steter Einwirkung des Satans, Meine sanften Lehren; er nebenbei verleitete die Menschen bis zur tollsten und frechsten Sünde, nämlich dass sie ihren Schöpfer und Herrn leiblich töten sollten, was sie auch taten; und sie krönten gerade dadurch das größte Werk, das Ich als Gott schon längst vorausbestimmt und vorausgesehen hatte, um Meinen Geistern und Menschen mit dem Beispiel zu zeigen, was sie durch Worte nicht glauben wollten.
Jetzt geht die Welt wieder in ihrem satanischen Treiben so weit, dass sie mit Hilfe Satans nochmals die ganze Saat des Göttlichen ausrotten möchte, denn Satan kann von Meiner Langmut zwei Proben aufweisen. Allein er weiß auch von Meinem Wiederkommen besonders auf diese Erde; er weiß, dass Ich Mich nicht umsonst vor tausend und so vielen Jahren kreuzigen ließ, er weiß, dass Ich Mein Mir vorgenommenes Werk nicht unvollendet lassen will; und so tut er jetzt noch alles mögliche, beraubt die Menschen alles Guten und Seligen und treibt sie ins materielle Elend, wo dann gerade Mein Reich als letzter Rettungsanker wieder leuchtend auftauchen und wo dann wieder nicht sein Plan, sondern Mein großes Friedenswerk gekrönt sein wird.“

Quelle: „Schöpfungsgeheimnisse“, Kundgabe v. 16. April 1871 (Kap.22, V.22-27)


„Es wird nun beinahe in allen Erziehungsanstalten das Gemüt, das Herz mit seinen edlen Eigenschaften fast ganz vernachlässigt und nur der Weltverstand allein ausgebildet; ebendeswegen herrscht so viel Schlechtigkeit unter den Menschen, weil sie bloß Kopf und kein Herz haben; ebendeswegen auch Meine Zulassung von Elend und Unglück in der menschlichen Gesellschaft, um das in der Jugend vernachlässigte oder irregeführte Gefühl zu wecken, um der inneren Stimme wieder Gehör zu verschaffen, um zwischen weltlichem und geistigem Wohlsein und Vorteil das letztere dem ersteren wieder vorziehen zu lernen. Durch Elend und Missgeschicke wecke Ich die schlummernden Herzen auf; im Elend suchen sie dann Mich, Mich, den sie im Wohlleben ganz vergaßen, ja oft auch ganz verleugnet hatten.“

Quelle: „Lebensgeheimnisse“, Auszug aus der Kundgabe v. 22. September 1870 (Kap. 30, V.32-33)


Zum körperlichen Aussatz:

„Was ist denn eigentlich der Aussatz für eine Krankheit? Woher kommt er, und wie kann er geheilt werden? Diese Fragen müssen wir zuerst beantworten, ehe uns das geistig Entsprechende klar vor Augen treten kann. Aussatz ist jene Krankheit, bei der man, sei es durch Ausschweifung, sei es durch unnatürliche Lebensweise im Essen und Trinken, sei es durch Unreinlichkeit, so viele fremde, giftige Stoffe in seinen Organismus hineingeschafft hat, dass das ganze menschliche Uhrwerk nicht weitergehen kann. Um nun die normale und natürliche Tätigkeit und Geschäftsleitung in allen Teilen des Körpers wiederherzustellen, wirft die menschliche Natur alle seit Jahren aufgenommenen fremden Stoffe oder Gifte auf ihr größtes und auch sehr wichtiges Organ, auf die Haut, durch welche die größte und ausgebreitetste Verbindung mit der Außenwelt besteht, erstens um auf diese Weise sich ihrer fremden, lästigen Bürde zu entledigen, zweitens um selbst durch dieses giftige Reizmittel eben die Haut anzuregen, mit mehr Tätigkeit den ganzen Organismus zu unterstützen, und ihm so wieder zu seiner früheren Gesundheit zu verhelfen.
Geheilt wird diese Krankheit natürlich am besten auf demselben Weg, auf dem sie entstanden ist, d.h. der Aussatz kam von innen nach außen, und so muss auch die Heilung den nämlichen Weg gehen. Das verdorbene Blut, welches seine schlechten Bestandteile in der Haut abgesetzt hat, muss durch neues und gesundes ersetzt werden. Von außen gehört natürlich auch die Reinhaltung der Wunden dazu, damit das Zersetzte, dem Körper nicht mehr Taugliche, entfernt und dem allenfalls noch Nachkommenden Platz gemacht wird. So erfolgt dann die Heilung, wodurch bei Beachtung einer naturgemäßen Lebensweise der Körper sich erneuert, seinem Organismus volle Kraft und dem Menschen ein langes, gesundes Leben sichert.
Hier habt ihr in kurzen Umrissen ein Bild vom Wesen des Aussatzes als körperliche Krankheit.“


Zum geistigen Aussatz:

„Jetzt wollen wir dieselbe in ihrer geistigen Entsprechung betrachten, damit ihr auch dort die Krankheitserscheinung und die Heilmittel erkennen mögt. Nur der Wunderheiland, der diese Krankheit durch bloße Berührung oder durch ein Wort zu heilen vermag, der wird und muss hier wegbleiben, denn in geistiger Hinsicht muss jeder Aussätzige sich selbst heilen und so selbst sein Heiland werden.
Seht, ,aussätzig‘, d.h. mit vielen giftigen Beulen behaftet, ist ein großer, ja der größte Teil der Menschen; aber eben, weil die Mehrzahl aussätzig ist, so nimmt man an dieser Krankheit keinen Anstoß. Denn die wenigen von ihr Gereinigten ziehen sich von den mit dieser Krankheit Behafteten nicht zurück, sondern pflegen sie mit der Liebe und Geduld des christlichen Glaubens, um die Kranken, wenn sie zu schwach sind, mittels Rat und Unterstützung zur Wiederherstellung ihrer verlorenen moralischen Gesundheit zu führen.
Der Aussatz ist eine Krankheit, die niemand verbergen kann. Sie zeigt sich offen am menschlichen Körper. Das bedeutet in geistiger Hinsicht das Offenzur-Schau-Tragen aller schlechten Eigenschaften, aller bösen Leidenschaften und Gewohnheiten, die das Resultat schlechter Ansichten und vernachlässigter Erziehung sind. Wenn, geistig genommen, eine Seele in ihrem Innersten so verdorben ist, dass sie beinahe ihren geistigen Wert eingebüßt  hat, so treibt der Geist, Mein in sie gelegter göttlicher Funke, sie so weit, dass sie sich nicht mehr schämt, diese schmutzige Innenseite selbst nach außen öffentlich zu zeigen. Die Seele wird durch diesen Prozess gleichsam gezwungen, ihr Gewissen dem Nebenstehenden zu enthüllen und durch ihre Lebensart und Denkweise, die die Folge der eingesogenen falschen Grundsätze ist, sich an der Welt zu stoßen, bittere Erfahrungen zu machen, um am Ende doch zu der Einsicht zu kommen, dass ein besseres, höheres, moralisches Bestreben und Wirken erst zum rechten Frieden führt.
Um diese geistig Aussätzigen schneller zu heilen, lasse Ich Ereignisse in der Welt zu, durch welche der Ausscheidungsprozess schneller vor sich geht und auch zur Heilung Kräftigeres, Geistigeres ins Innere, ins Seelenleben, eindringt.
So wie die äußere Heilung von innen kommen muss, so muss auch die geistige Genesung von dort ausgehen. Dadurch, dass das Schlechte bis in die Öffentlichkeit gedrungen ist, durch das Zusammenleben mit anderen zersetzt und von der Außenwelt aufgenommen wurde, wird im Inneren das Leere durch moralisch-geistige Heilmittel wieder ergänzt und so der Mensch zu seinem Normalzustand, als Ebenbild seines Schöpfers, zurückgeführt und dem Geisterreich wieder gewonnen.
Wie der materielle Aussatz ansteckend ist für den, der mit solchen Kranken in Berührung kommt, ebenso ist auch der geistige Aussatz ansteckend, weil er durch seine schlechten Grundsätze auch andere zu schlechten Handlungen verleitet. Und so entstand, indem einer den anderen ansteckte, diese unmoralische Welt, wie ihr sie jetzt seht. Das, was Ich in jener Zeit getan habe, dass Ich durch Berührung einen Aussätzigen heilte weil sein geistiges Inneres nicht seiner Haut entsprach, ist jetzt im Geistigen nicht möglich. Der Mensch muss sich geistig selbst heilen. Mein Berühren besteht oft nur darin, dass Ich ihn in Verhältnisse führe, durch die er schneller und mit Gewalt von seinen anklebenden Unreinigkeiten befreit wird; aber ihn auf einmal geistig rein herzustellen, würde ein Eingriff in die freie Würde des Menschen sein. Wenn Ich aus Teufeln plötzlich Engel machen wollte und sie, ohne Kampf und Verleugnung zu ihrem Besten, umgewandelt würden, wo bliebe dann ihr Verdienst?
Diese Art Wunderheilung bleibt also in jetziger und künftiger Zeit aus; wohl aber wiederholt und ereignet sich oft, was dem Hauptmann von Kapernaum begegnet ist, der mit starkem Glauben und fester Zuversicht der Macht Meines Wortes vertraute und durch seine Rede, Herr, ich bin nicht wert, dass Du eingehst in mein Haus; sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund, zeigte, wie der eigentliche Christenmensch beschaffen sein sollte, der trotz allem widrigen Anschein auf Mich und Meine Führung vertraut, Meinen Worten glaubt und dabei, Meine Größe öffentlich bekennend, seine eigene Unwürdigkeit nicht vergisst.
Solche Seelen, die so mit Mir reden, die bittend zu Mir kommen, sich selbst erniedrigend, die berühre Ich mit Meinem Finger und heile sie mit Meinem Wort, d.h. Ich sende ihnen Trost und Frieden ins Herz, die auf keine andere Weise zu erlangen sind. Bei solchen Seelen gilt auch, was Ich in Kapernaum sagte, dass solcher demütig Glaubenden das Himmelreich ist,  aber nicht denen, die sich noch mit ihrem Aussatz brüsten. Diese müssen sich zuerst läutern und reinigen lassen, oder sie werden die Finsternis ihres Herzens durch traurige Erfahrungen erkennen müssen, und dass es besser gewesen wäre, die schlechten Eigenschaften auszumerzen, welche sie öffentlich zur Schau trugen und sich sogar mit denselben brüsteten, da dieses nicht der Weg zum Geistigen, nicht der Weg zum ewigen Leben, nicht der Weg zu Mir ist.
Solange sie nicht begreifen werden, dass Demut und Liebe, mit unbegrenztem Vertrauen verbunden, die Schlüssel sind, um bei Mir alles zu erreichen und sich selbst am schnellsten fortzuhelfen, solange werden Krankheiten und Misshelligkeiten aller Art auf sie einwirken, bis der Aussatz verschwunden und durch Lebens-, Glaubens- und Liebeselemente ersetzt wird.
Auch ihr habt noch so manche Aussatzbeulen an eurer Seelenhaut, welche oft im Außenleben deutlich zeigen, dass ihr noch lange nicht gereinigt seid, und noch lange nicht alle geistige Nahrung, die Ich seit Jahren zu euch sende, bis in euer Außenleben verwirklicht habt. Vieles ist es, das ihr wohl lest, manchmal auch glaubt, das aber an der Außenseite der Lebenshaut noch keine Spuren gezeigt hat, als wäre diese Gnaden- und Liebekost bis dorthin durchgedrungen. Nur wenige von euch erkennen ihre Unwürdigkeit wie der Hauptmann zu Kapernaum, auf dass auch sie ausrufen möchten, Herr, ich bin so vieler Gnaden nicht würdig! Nur ein Wort des Trostes genügt, und auch dieses ist schon zu viel für mich armes, schwaches und wankelmütiges Kind! Die meisten von euch glauben, wie die Juden jener Zeit, alles getan zu haben, wenn sie sich buchstäblich an die Satzungen und Lehren Meiner Worte klammern. Sie sind aber noch weit entfernt von der praktischen Ausübung der Worte ihres Vaters. Wie die Juden oberflächlich nur das hielten, was ihnen materiell das Wichtigste zu sein schien, so ist es auch bei euch. Mit der Begeisterung für Mein Wort, mit dem Bekehrenwollen anderer, da seid ihr gleich bereit. Ihr wollt gleich helfen, den Unrat vor anderer Leute Türen aufzuräumen; nur den eigenen lasst ihr gemütlich liegen und wartet wie dieser im Evangelium genannte Aussätzige, dass Ich vielleicht komme und mit Meiner Berührung euch gleich zu höchst moralischen Wesen stempeln soll.
Hier liegt der große Fehler! Weil ihr eure Eiterbeulen nicht kennt, so sucht ihr sie auch nicht zu heilen. Hier in diesem Wort ermahne Ich euch: Untersucht eure Lebens- und Seelenhaut! Und wenn ihr solche Aussatzgeschwüre entdeckt, so möge euch das ein Zeichen sein, dass ihr noch manches Fremde, nicht eurem geistigen Wesen Angehörige, in eurem Inneren bergt. Trachtet danach, solches auszumerzen und durch neue, kräftige Lebenssubstanzen zu ersetzen, damit ihr nicht Meine direkte Berührung, sondern nur Mein Wort nötig habt, auf dass eure Seele gesund werde. Amen.“

Quelle: „Predigten des Herrn“, Predigt Nr. 9 v. 11. Januar 1872



Krankheit, Leid und Not, um nach dem wahren Sinn des Lebens zu suchen

„Ja, Meine Kinder, wenn ihr eigentlich wüsstet, was das Leben im geistigen Sinn ist, wenn ihr klar begreifen könntet, welche Aufgabe euch eigentlich hier auf dieser Erde zugemessen ist, ihr würdet ganz anders handeln als ihr es eigentlich tut, ihr würdet euer Lebensnetz ganz anders einrichten, ganz anders benutzen, und nicht so zwischen den zwei Führern [Welt und Geist] stets herumschwanken, unentschlossen, welchem von beiden ihr euch eigentlich ganz anvertrauen sollt, sondern ihr würdet, wie Ich einst sagte dem Kaiser geben was des Kaisers, und Gott was Gottes ist, d.h. die materielle Welt nur so benutzen, dass geistiger Gewinn daraus erwachsen sollte, und zwar aus zwei Gründen, weil der geistige Gewinn dauerhafter, und das geistig jenseitige Leben auch viel länger als das materielle, ja ewig ist.
Aber so sehe Ich leider nur euch herumtaumeln wie Betrunkene, dem materiellen Leben nicht ganz trauend, aber auch dem geistigen wenig Achtung schenkend, sehe, wie ihr alles gut Gemeinte, das Ich euch auf eurem Lebensweg entgegenführe, nicht zu gebrauchen versteht, indem ihr stets im Lebensstrom aufwärts fahrend die Ufer sehnsüchtig betrachtet, wo ihr manche Schätze zu finden glaubt, wo es gut Hütten zu bauen wäre, aber in Wirklichkeit doch kein Halt ist; Ich sehe, wie ihr verblendet durch die materielle Welt stets euch dem Gedanken hingebt fürs Geistige hat es noch immer Zeit, und doch könnt ihr die Gegenwart nicht aufhalten und die Vergangenheit nicht zurückrufen.
So verscherzt ihr eure künftige Mission, vergeudet eure Zeit und eure Kräfte, und kommt an dem engen Eingangstor ins geistige Leben an, wie eine mit materiellen Gelüsten angefüllte Seele, die, wenn sie auch diese Begierden ins Jenseits mitnimmt, dort sie nicht brauchen, nicht benutzen kann.
Deswegen so viele Worte, so vielfache Beleuchtung des menschlichen Lebens nach allen Seiten, damit ihr zur Einsicht kommen solltet, es ist umsonst sich Meinen Gesetzen entgegenstemmen zu wollen, es hilft nichts, diese Welt, in der ihr leb, ist eben anders als ihr sie gerne haben wollt, und das nächste Jenseits ist noch mehr verschieden von alledem, was ihr euch davon denkt, und es wird sich weder die materielle noch die geistige ändern euch zuliebe, sondern beide waren und werden sein wie Ich sie gemacht habe nach Meinen Ratschlüssen, und nicht wie so mancher Gelehrte oder Philosoph selbe zu seiner Bequemlichkeit konstruieren möchte.
Öffnet also eure Augen, seht die Welt an wie sie ist, benutzt sie geistig wie ihr sollt, und der Tod wird euch nichts Furchtbares, nichts Überraschendes sein, denn er führt euch ja nicht in die Vernichtung, sondern in ein Land, aus welchem ihr einst gekommen, und in welches ihr wieder zurückkehren müsst.
So soll euer Lebensnetz geistige Fische in Unzahl auf seinem Lebensweg sammeln, um mit diesen Elementen das geistige fürs Jenseits nötige Seelenkleid zu fertigen.
Auch der Fischer wirft sein Netz aus, um mittelst selbem teilweise seine Nahrung und direkten Gewinn zu ziehen; macht auch ihr es ebenso, geistige Wesen seid ihr, und geistig soll euer Gewinn sein. Dieses ist eure Lebensaufgabe. Wohl dem, der sie so auffasst, und indem er der Welt den Wert nur gibt, den sie eigentlich hat, sich dadurch von vielen Enttäuschungen und vereitelten Hoffnungen befreit fühlt. Amen.“

Quelle: „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr.48, Auszug aus der Kundgabe v. 11. November 1876; s.a. ‚Die Geburt, das Leben und das Sterben – 2. Das Leben‘


„Geistige Ausbildung, geistiges Emporsteigen zu Mir, zu Meinem Geisterreich ist der Endzweck alles Geschaffenen.
Die Menschen sollen Meine Kinder werden, aber um dieses zu erreichen, müssen sie Selbstverdienst und das Bewusstsein haben, dass sie es kämpfend errungen, was nur so einen Wert für sie hat, und nicht ohne Mühen in den Schoß fallend, ein Bewusstsein geistiger Würde erzeugen kann.
Daher selbst das menschliche Leben von Geburt bis zum Tod, materiell betrachtet, ein ewiges Rätsel bleiben wird, und nur dem geistigen Auge offen darliegt, wo, weit über alles Weltliche, Materielle hinaus, der Triumph des Geistes über die Materie dem Sieger erst die Palme reichen wird, nachdem er sich aus dem Pflanzenleben des Kindes herausgewunden, das ganze Leben kämpfend und streitend durchgemacht, selbst noch kühn für ein besseres höheres Los in einer anderen Welt, dem Tod, seiner materiellen Auflösung, ruhig ins Auge geschaut, die hohe Hand erkannt hat, die unter der Materie als Überkleidung, geistig Geschaffenes, Geistiges gebildet und Geistiges als Lohn für die Drangsale des irdischen Lebens gesetzt hat.
So, Meine Kinder, fasst das Leben auf, so erkennt in dem ganzen Verlauf des weltlichen Lebens seinen höheren Zweck, und selbst das Scheiden aus dem Kreis eurer Lieben wird euch nicht so schmerzlich sein, denn ihr wisst, es gibt keine Scheidung, sondern das kurze materielle Getrenntsein wird später durch langes Beisammenleben vergütet werden, vorausgesetzt, dass ihr alle auf gleicher moralischer Stufe stehend eben dieselbe Geisterwelt bewohnen werdet.
Um das Kommen, das Bleiben und das Gehen aus dieser Welt euch leichter zu machen, ist dieses Wort gegeben worden; wer es auffasst wie Ich es gegeben und dir in die Feder diktiert habe, wird Ruhe und Frieden selbst bei den herbsten Verlusten finden, weil er wissen wird, dass nicht alles Scheinbare das eigentlich Wesentliche ist.
Für Diejenigen aber, welche nur gelegenheitlich diese Meine Worte zur Hand nehmen um sich mit ihnen die Zeit zu vertreiben, um nach dem Gelesenen wieder ihren materiellen Genüssen und Begierden nachzujagen, für diese wird sich wenig friedlicher Genuss herausbilden, und zwar ganz mit Recht, weil sie auch nicht mehr verdienen. Wer an der Welt hängen will, der soll dort nur hängen bleiben, wenn er die Welt nicht verlassen will, wird sie wohl ihn im Stich lassen, und ihm den Rücken kehren, wenn sein Organismus anfängt, nicht mehr zum Weltdienst brauchbar zu sein; dann möchte er und kann nicht mehr, und dieses wird er als Antwort erhalten.
Traurig, ja wahrlich hoffnungslos ist ein Scheiden, ein Absterben, ein Hinausgehen aus dieser Welt, wenn das ganze Leben kein anderes Resultat bringt, als Enttäuschungen und vereitelte Hoffnungen, wo kein Glaube und kein Freudenstrahl aus einer anderen Welt die materielle Finsternis während des ganzen Lebens erleuchtet hat. Solche Menschen haben sich ihr Urteil selbst gesprochen, finster waren sie während ihres Lebens, und in eine Finsternis werden sie übergehen, wo sie dann ganz Recht haben, vor derselben zurückzuschaudern. Für solche waren diese Worte vergebens, sie erkannten nie die Stimme des Vaters, und haben für lange Zeit auf den Namen Seine Kinder zu heißen, Verzicht geleistet.
Nehmt euch in acht, nicht solche zu werden, denn da ist Meine Hilfe euch umsonst. Worte kann Ich geben, Worte in euer Herz legen, aber deren Sinn müsst ihr deuten, und auch nach selbem leben und handeln lernen. Dieses ist eure Aufgabe, Ich tue das Meinige im ganzen Sinn Meiner Tatkraft, es ist also an euch, das Eurige zu tun, soll das Leben nicht ein Jammertal, nicht der Tod der König der Schrecken werden. Amen.“

Quelle: „Heil-, Diät- und Lebenslehrwinke“, Neu-theosophische Schrift Nr.48, Auszug aus der Kundgabe v. 18. November 1876; s.a. ‚Die Geburt, das Leben und das Sterben – 3. Das Sterben‘



Krankheit, Leid und Not zur Reinigung und Ablegen von Weltlichem

„Nehmt alle Ereignisse, die euch treffen, als Übungsschule, um in euch selbst erst das fest zu begründen, was ihr anderen nicht bloß in Worten, sondern in Taten zeigen sollt, nämlich, dass die Lehre, wie Ich sie euch gegeben, die wahre und einzige ist, die aus Menschen geläuterte Geister und aus Geistern Meine Kinder machen kann.
Viele von euch wollen diese Idee nicht fassen, sie möchten noch immer ihr bequemes Weltleben mit Meinem geistigen verbinden; sie scheuen Verleugnung, Entbehrung, Aufopferung, allein es ist umsonst, wollt ihr Meine Kinder werden, so müsst ihr, wie einst Ich, den Kelch des Leidens bis zum letzten Tropfen leeren. Auch Ich habe im Garten zu Gethsemane ausgerufen, Vater, nimm den Kelch von Mir. Ich tat es, als Ich von Meiner Liebe verlassen, Meine Lage als Mensch ganz fühlen musste, und doch, so gerne die Liebe nur beglücken, nur selig machen will, so musste sie dort ihre Grundeigenschaft verleugnen eines höheren Zwecks wegen, und Ich trank den Becher des Leidens bis zur Neige aus.
So ruft auch so mancher von euch, Herr, nimm den Kelch des Leidens von mir, und Ich, der alles liebende Vater, der Ich Meine Kinder nur glücklich sehen möchte, kann um seiner selbst willen diesem Wunsch nicht willfahren, muss zum Besten seines eigenen Ichs und zum Besten Meiner großen Zwecke ihn leiden, ihn den Becher ganz leeren lassen, damit er auch, wie einst Ich Selbst, dann nach ausgestandenem Kampf glorreich daraus hervorgehend, die Hand segnen lerne, die ihn aus der bitteren Nacht des Leidens zum hellen Licht der Seligkeit geführt hat.
Alle möglichen misslichen Verhältnisse, die euch begegnen können, sie sind alle von Mir Selbst einst auch durchgemacht worden; eben deswegen wurde Ich ganz Mensch so wie ihr es seid, ließ über Mich alle möglichen Weltstürme hereinbrechen, damit nie ein Mensch sagen kann, predigen ist leicht, aber selbst ausführen und durch Taten beweisen ist schwer.
Daher machte Ich euer ganzes menschliches Leben von der Wiege an durch, um euch zu zeigen, dass, wenn der Geist stark ist, er alles überwinden, alles besiegen und alles ertragen kann, nur muss er vorausgesetzt fest überzeugt sein von seiner Mission und von seiner geistigen Bestimmung, von welchem Gesichtspunkt aus dann alle Misshelligkeiten ihren rechten Wert und Aufklärung erhalten werden.
Ihr müsst also, wollt ihr wirklich Meine Kinder werden, vorerst fest überzeugt sein, dass ihr auch als Beispiel zuerst rein dastehen müsst, dass aber dieses Reinsein ohne vorheriges Abwaschen der Fehler und falschen Ansichten nicht geht.“

Quelle: „Schöpfungsgeheimnisse“, Auszug aus der Kundgabe v. 27. Juli 1871 (Kap.12, V.5-10 )


„Ihr müsst doch zugeben, dass Ich die besten und kürzesten Wege kenne, auf welchen eine Seele auf die rechte Bahn zu bringen ist, und dass Ich aber nebenbei auch weiß, wann es an der Zeit ist, ihr solche Heilmittel angedeihen zu lassen.
Seht, eure Schwester muss durch ein Bad der Tränen, Seufzer und schlaflose Nächte ihre Seele rein waschen lernen. Es hilft ihr nichts sonst. Noch klammert sie sich, wie ein im Wasser Schwimmender an ein Brett, so sie an ihre weltlichen Ideen und angewöhnte verkehrte Denkweise an. Aber so fest sie an selben hängt, auch dieses muss Ich ihr entziehen, und erst wenn sie sich dem Untersinken nahe wähnt, dann erst strecke Ich als Retter im rechten Moment die Hand aus, denn erst dann wird dieselbe auch ganz in ihrem Wert gewürdigt werden.
Lasst nur Mich machen, Ich kenne die Übel, aber Ich kenne auch die Mittel selbe zu heilen; deswegen greift Mir da nicht in die Arme, sondern lasst Mich schalten und walten wie Ich will, und dein Bruder und seine Schwester werden am Ende erst klar sehen, dass nur so und auf keinem anderen Weg die Rettung möglich war, um dann ganz frei von allen weltlichen Vorurteilen sich Mir und Meiner Lehre ganz hingeben zu können, und so ganz Mein Kind zu werden, eben so wie und auf welche Art Ich es wollte. Amen.“

Quelle: „Liebe, das Grundgesetz alles Lebens“, Neu-theosophische Schrift Nr.38, Auszug aus der Kundgabe v. 19. September 1870.


Aus einem Brief an Gottfried Mayerhofer: „Für mich gibt's kein Unglück, alles was sich ereignet, sind Zulassungen des Herrn, der zwar dem Menschen den Willen frei lässt, aber aus allen den Unannehmlichkeiten, die der Mensch sich selbst zuzieht, sei es aus Unachtsamkeit, sei es aus Nachlässigkeit oder Halsstörrigkeit, doch am Ende den reichsten Gewinn für das geistige Seelenheil herauszuläutern weiß; so ist wohl auch der Spruch gemeint, der Herr läutert das Silber, oder Er reinigt wie Seife die Wäsche (Mal.3,2-3).“
Hierauf der Herr: „Ja, Meine Kinder, so ist es! Dein liebes Pflegekind hat ganz Recht, wenn sie diese zwei Sätze wohl bedenkt, und damit sie noch mehr begreift, was diese Sätze eigentlich besagen, so will Ich sie noch besser euch ins Licht stellen.
Er sitzt und läutert das Silber, was heißt dieses eigentlich? Seht, Meine Kinder, das Silber, wie es in der Erde vorkommt, ist mit anderen Erdarten und Mineralien vermischt, besonders ist es Blei, welches äußerlich an Glanz und Farbe dem Silber gleicht, und das am meisten vermischt mit dem Silber aus dem dunkeln Schoß der Erde zu Tage gefördert wird. Dieses geringere Metall wird sodann durch Waschungen und im Schmelzofen vom Silber geschieden, zu weiteren Lebensbedürfnissen verwendet, während die Erdarten durch das Wasser weggeschwemmt der Erde wieder zurückgegeben werden.
Nun, wenn der Prophet einst sagte, der Herr sitzt und läutert das Silber, so dachte er sich nicht den Läuterungsprozess, wie jetzt solches vorgenommen wird, sondern er dachte sich bloß dabei, der Herr trennt das wirklich echte gediegene Silber vom scheinbar äußerlich gleich aussehendem Blei oder von Erde.
Um dieses mit geistigen Worten auszudrücken, so heißt es so viel als, der Herr schickt denjenigen Menschen, welche etwas geistigen Silberwert im Inneren tragen, den Läuterungsprozess, d.h. das Waschen durch die Liebe, und das verzehren durch das Feuer der unvorhergesehenen Ereignisse, um das ihnen weltlich anklebende Blei oder irrige Ansichten und falsche Begriffe wegzuwaschen, und wo dieses nicht geht, durch den Verbrennungsprozess mittelst der schlagendsten Beweise, es gibt noch etwas Höheres, Wichtigeres, als die Welt und ihre vermeinten Größen, dieses darzutun.
Wann es heißt, und Er wäscht die Wäsche wie Seife, so will damit gesagt sein, dass den nämlichen Prozess, den ihr Menschen mit der schmutzigen Wäsche vornehmt, Er dem Geistesmenschen auch angedeihen lässt.
Seht im gewöhnlichen Leben beschmutzt ihr eure Wäsche, wie ihr oft durch unlautere Taten und Worte in Gedanken eure Seele verunreinigt; wenn nun Ich die Stelle der Wäscherin vertrete und euch zuvor ins warme Wasser der Lebensereignisse tauche, und dann durch das Ätzende der Folgen eurer ungeschickten Handlungen mit Gewalt aus euch scheide, was auf friedlichem Weg nicht von euch lassen wollte, dann geschieht der nämliche Reinigungsprozess wie beim Silber, das echte Silber bleibt allein übrig, und die Wäsche glänzt wieder weiß.
Auf beide Arten wurde das Gute vom Schlechten entfernt, damit eure Seele den reinen Glanz Meines Gnadenlichts als Silber aufnehme, und das Kleid der Unschuld als weiße Farbe der Wäsche ohne fernere Makel, als Kleid der Reinheit tragen könne.
So habe Ich jüngst dem Bruder deines Mannes, der auf hohem Weltross einherritt, die Nichtigkeit seines Sicherheitsstolzes gezeigt, deinem Mann selbst den kräftigsten Beweis Meiner Worte und Meiner Gnade am Krankenbett seines Bruders gegeben, und dir in nächtlicher Stille im einsamen Kämmerlein die geistigen Augen geöffnet, damit ihr alle sehen und begreifen sollt, dass zwischen Leiden, Unglücksfällen und nächtlichen Träumen der Läuterungsprozess stets vorwärts euch ziehend und führend zu dem Ziel leitet, zu dem Ich als liebender Vater Meine Kinder gelangt zu sehen wissen möchte.
In allen Läuterungsprozessen durch Unglücke und Leiden – seien sie geistig oder körperlich – zieht sich der Spruch hindurch, den Ich einst auf Erden sagte, lasst die Kleinen zu Mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich, und wann ihr nicht werdet wie sie, so werdet ihr desselben nie teilhaftig werden!
Was heißt dieses? – Sieh es heißt: Vertraut dem Vater wie die Kleinen, genießt die Gegenwart, und plagt euch nicht mit der Zukunft; tut in jedem Augenblick in Hinsicht auf Mich eure Schuldigkeit, und lasst die Folgen davon Mir über, so werdet ihr als Kinder voll Vertrauens Meine Läuterungen und Waschungen ertragen, denn ihr wisst, ein liebender Vater kann nicht strafen, sondern Er bessert nur!
So nimm auch du, Mein Kind, deine Leiden und Prüfungen auf. Du bist in Meiner Hand, und diese kann dich nur zu größeren Seligkeiten führen als du bis jetzt schon genossen hast! Dieses dir und euch allen zum Trost! Amen!“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Kundgabe v. 14. Oktober 1871



Krankheit, Leid und Not zur geistigen Reife

„Befleißige dich nur, Meine Worte zu verstehen, sie auch tätig auszuüben, so baust du dir selbst das feste Haus, welches Stürme nicht vernichten können, und Stürme und Kämpfe von mancherlei Art werden an dich herantreten, denn nur im Kampf bewährt sich der echte religiöse Geist, der erhaben über weltliche Kalamitäten, doch nur den Blick nach oben richtend, sein ihm angemessenes Prüfungsleben versteht.
Sieh die Welt um dich, deine nächsten Verwandten, sieh deinen Bruder, der soeben liebend dir Trost und Frieden bringen will, Trost und Frieden, die auch er verloren hatte, und welcher nur durch die einzigen Liebesgesetze Meiner ganzen Natur wieder erlangt hat, eben dieser Bruder möchte dir durch frühzeitige Belehrung so manche bitteren, trostlosen Augenblicke ersparen, deren er selbst so manche durchlebt hat, ja durchleben musste, um das zu werden, was er jetzt ist. Hör seine Worte. Sie entquellen dem Bruderherzen, das neben allgemeiner Menschenliebe, auch seine nächsten Verwandten nicht vergisst.“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Auszug aus der Kundgabe v. 5. Juni 1873


„Es ist nur den Wesen [den Menschen], die sich, ihres Ursprungs bewusst, Mir nähern sollten, diesen Wesen, die Ich nach Meinem Ebenbild schuf, diesen allein ward es vorbehalten, nebst allen irdischen Leiden und Kämpfen das Bewusstsein des Todes zu kennen und eben diesem anscheinlich schrecklichen, für alle Sterblichen unausweichlichen Gast mit kaltem Blut ins Antlitz sehen zu müssen. Aber eben deswegen haben auch diese Wesen den höchsten Geist in sich den Ich in materielle Geschöpfe gelegt habe, damit sie auch dem materiellen Vergehen ein ewiges Bleiben als Geist entgegenhalten können.
Um aber diesen höchsten geschaffenen Geist, das heißt eine Menschenseele zu erziehen, dass sie Meiner würdig Mir einst gleichen sollte, und dass sie einst in Meiner nächsten Nähe bestehen kann, eben deswegen ist der Mensch von der Wiege an das unbehilflichste und am meisten der Fürsorge anderer überlassene Geschöpf, deswegen sind seine Versuchungen und Prüfungen so stark, damit überall, wo er sich ans Weltliche anklammern oder es zur Hauptsache machen möchte, es ihn stets zurückstößt, ihm sagend, was willst du von mir, Sprössling einer höheren, geistigen Welt; bei mir findest du nur Enttäuschung und Betrug, dort in jenem geistigen Reich ist was du bei mir vergeblich suchst.
Deswegen die verschiedenen Zulassungen von allen möglichen Unglücksfällen, Entbehrungen, Beispielen, wo der eine momentan glücklich wird, der es nicht verdient, während der Unschuldige leiden, darben und dulden muss. Deswegen das göttliche Wort, die Lehre von einem schöneren, höheren Leben, damit der Mensch nicht verzweifle, wenn die Welt ihn hart behandelt, wenn er sich mit aller Gewalt in ihre Arme werfen möchte und sie ihn mit Hohn zurückweist, ihm zurufend, du bist nicht für diese, noch von dieser Welt. So gehen diese Prinzipien Freiheit, Vervollkommnung und Fortschritt wieder, auch im menschlichen Leben, ihren Gang.
Freiheit lädt zum Missbrauch derselben ein; der Missbrauch, als gegen Meine Ordnung, straft sich von selbst, und um zur Vervollkommnung zu gelangen, müssen diese Fehler gegen Meine Gesetze diese großen Enttäuschungen hervorbringen, wo am Ende der Mensch, notgedrungen freilich, wieder zu dem zurückkehrt, wovon er ausgegangen, das heißt zu Mir. Was ihm hier nicht gelingt, wird in der anderen, längeren Lebensdauer wohl ersetzt werden können.
Daher, Meine Kinder, klagt nicht die Welt, nicht die Verhältnisse, nicht Mich an, wenn Unglücksfälle euer Haupt treffen, eure Familien lichten. Es ist überall nur das zweite, große Naturprinzip, ohne welches nichts bestehen kann; es ist die notwendige, bedingte Vervollkommnung, die alles zu diesen Schritten antreibt, und wo Ich Selbst durch Mein Daniedersteigen auf diese Erde euch den kürzesten Weg gezeigt habe, und welchen Ich jetzt durch Meine vielen direkten Mitteilungen euch noch bedeutend verkürzen will.“  

Quelle: „Schöpfungsgeheimnisse“, Auszug aus der Kundgabe v. 27. Februar 1871 (Kap.17, V.35-42 )



Krankheit, Leid und Not als Prüfung und zur Glaubensbefestigung

„Liebe Mich von ganzem Herzen, erkenne Meine Liebe in allen Geschöpfen, in allen Wesen, wie dieselbe überall mit so emsiger Geschäftigkeit Gleiches zum Gleichen führt, lockere Bande enger zieht, neue anbahnt, und dort wo Hass und Zwietracht etwa Uneinigkeit hervorgebracht haben, durch den Balsam der Demut wieder vereint, was Hoch- oder Übermut getrennt hat.
Liebe Mich, deinen Vater, von ganzem Herzen! Beweise es durch deine Taten und Gedanken, dass du Mein, eines Gottes, eines liebenden Vaters, würdiges Kind willst werden und sein.
Liebe Mich, so wie Ich es Meinen Aposteln und Jüngern öfters bewies, indem Ich auf die Kinderwelt hinwies und sagte, solange ihr nicht werdet wie diese, werdet ihr nicht in Mein Reich eingehen.
Ja, die Kindesliebe ohne Falsch, ohne Hintergedanken, ohne Sonderinteressen; diese sich ganz hingebende Liebe in die Hände eines liebenden Vaters, dieses unerschütterliche Vertrauen, von dort kann nicht Böses sondern nur Gutes kommen, dieses Vergessen alles anderen und nur den zufriedenen Blick Dessen suchend, Der die Kindesliebe versteht und auch sie wieder vergelten kann wie sie es verdient, diese Liebe allein kann dich nur dauernd beglücken, für alles entschädigen, und mitten unter traurigen Verhältnissen und Umständen dir die wahre Ruhe im Herzen erhalten, was niemand als nur Der kann, Der die Liebe Selbst ist.
Schaut, auf eurer Erde klammert sich das Kind in schweren Bedrängnissen an den Vater an, während oft die Mutter selbst ihr eigenes Gleichgewicht verloren, keinen Trost für das flehende Kind hat, und ebenso ist es im Geistigen, im großen Weltkampf.
Deine Mutter war die Welt mit all ihren Eindrücken vom ersten Augenblick an, als du deiner selbst bewusst warst.
Die Welt umstrickte dich mit Liebesarmen, aber nicht von dauernder Zeit; du wuchsest über selbe hinaus, strebtest nach höherer, geistiger, nach der Vaterliebe; freilich musstest du sie teuer bezahlen durch Schmerzen und Leiden; auf dem Krankenlager läuterte Ich dich, wie das edle Metall nur durch heftiges Feuer zum Schmelzen gebracht werden kann, und so brachte auch Ich das Gold, welches in deinem Herzen verborgen lag, dessen Dasein dir selbst unbewusst war an das Tageslicht.
Der Liebe strahlendes Bild leuchtet jetzt in deinen Augen, du hast über jene Mutterzärtlichkeit gesiegt, und eilst mit beflügelten Schritten dem Vater entgegen. Eile nur zu! Bei Ihm angekommen, wirst du erst die Vergangenheit in ihrem rechten Wert erkennen und die Zukunft richtig bemessen können; in Seinen Armen und an Seiner Brust wirst du erst zu schätzen wissen, was Leiden heißt, wenn solch eine nie versiegbare Liebe und Ruhe das Endresultat ist.
Dieses, Mein Kind, sagt dir dein Vater, Der dich führte, dich leitete, und dich stets in höhere geistige Genüsse einweihen wird. Sollten auch solche teuer erkauft worden sein, so waren sie doch des Preises wert, denn das Endresultat wird dir die Nichtigkeit alles Weltlichen und die Erhabenheit und Wichtigkeit alles Geistigen zeigen.
Zwei Lebenswege gibt es, einen aus der Materie und einen in die Materie; folge du dem ersteren, und streife tagtäglich mehr das Materielle ab; je mehr du dich von selbem los machst, desto mehr wirst du mit geistigem Unverwesbarem angetan werden; je mehr du der Welt den Rücken kehrst, desto mehr wird die geistige Liebesonne dir dein Antlitz erleuchten, und euresgleichen Glanz auf selbem verbreiten können; so zwar, dass selbes nicht nur ein treues Abbild deines Inneren werden, sondern auch wie magnetischer Einfluss auf andere einwirken und sie zur Nachahmung anregen wird. Vater heißt das große Wort, mit welchem Ich die Welt durch Mein einstiges Heruntersteigen auf eure Erde beglückte. Vater war das große Wort, welches dort sich entwickelte, aus dem für alle Wesen gewichtigen Ausdruck Gott, Herr alles Sichtbaren. Vater war das Wort, welches alle Furcht aus der geschaffenen Seele hinwegwischte und statt zitternder Furcht, das Leben voll Liebe in ihrem Herzen hervorrief. Vater ist heute noch das lebendige, werktätige Wort als Ausdruck unendlicher Liebe, bezeichnend nicht nur dass Vaterliebe ewig dauert, sondern dass Vaterliebe nur denen zuteilwerden kann, denen der Vater Seine Liebe, Seine Demut und Seine Milde als einzige geistige Zugabe eingeprägt hat, und dass Er nur jene als Seine wahren Kinder erkennt, welche diese Eigenschaften, wie Er im Großen, so sie in ihrem ganzen Lebenslauf durch die Erfüllung des zweiten Gesetzes der Nächstenliebe beweisen.
So ist das Band geknüpft, welches Vater an Kind und Kind an Vater bindet, so umschlingt ein Band, das Band der Liebe, die gleichgesinnten Herzen der Geschöpfe, die alle jubelnd sich einst zu Ihm, zum Vater aller geschaffenen Kreatur, drängen werden.
Und wie einst Jesus die Kindlein herzte, so Ihm mit Liebe entgegen eilend auch Seine hier ausgereiften und drüben dann ankommenden in aller Liebe und Demut Ihm zustrebenden, wahren Kinder auch den Vater der Väter, den Herrn der Herren, den Herrscher der Herrscher zum Ausruf bewegen werden, lasst die Kindlein zu Mir kommen, denn ihnen ist das Himmelreich. Amen.“

Quelle: „Liebe, das Grundgesetz alles Lebens“, Neu-theosophische Schrift Nr.38, Kundgabe v. 22. Dezember 1871


„Dein Freund bittet dich um einige Trostworte für seine Schwester, und da es nur die Bruderliebe ist, welche ihn dazu drängt, so will Ich ihm einiges teils ins Gedächtnis zurückrufen, teils anderes hinzugeben.
Mein lieber Sohn, du erinnerst dich wohl noch des Abends der Liebesmahlfeier, wo deine Schwester so bewegt euren Kreis verließ und der Gefühle von hoher Liebe und Dankesfreude gegen Mich kaum Meister werden konnte; aber dort fasste sie auch in ihrem Herzen den Vorsatz, Mir allein nur anzugehören, und Mich nie zu verlassen.
Ich wusste wohl, wie weit die Vorsätze und wie weit die Ausführung derselben geht; Ich wollte es ihr faktisch zeigen, welcher großer Unterschied dazwischen ist, Ich fühlte ihr auf den Zahn wie ihr sagt, und du siehst, wie wankend sie jetzt dasteht, gleichsam an Meiner Hilfe verzweifelnd. Ich lasse ihr nun sagen, sie soll nicht verzweifeln, Ich lade niemanden mehr auf, als er ertragen kann, sie hat viel mit weltlichem Unglück zu kämpfen, und wenn du es wissen willst, warum lasse Ich solches denn zu? Was sagte Ich in Meinem vorigen Wort für sie?  Wenn sie dir schreiben wird, ich habe alles getan, alles versucht, was in Meinen Kräften stand, und doch alles langte nicht aus, und ich bin am Ende wieder da angekommen von wo ich anfing, d.h. bei Ihm, dem liebevollen heiligen Vater, da ist allein Trost und Hilfe zu suchen.
Sieh, jetzt ist sie dort, wo Ich sie haben wollte; und wenn die Not am größten so ist die Hilfe auch am nächsten, sagt eines eurer Sprichwörter. Sei überzeugt: Ich will hinter dem Sprichwort, das ihr Menschen erfunden habt, nicht zurückbleiben. Der Umstand, dass ihr Sohn erkrankt zu ihr ins elterliche Haus zurückgekehrt ist, und ihre Sorgen wegen der beschränkten Mittel noch vermehrt hat, ist freilich ein harter Schlag für sie so wie ihr Menschen es beurteilt, was aber Ich damit bezwecken will, das von Meinem Standpunkt aus angesehen sieht anders aus.
Wenn Ich jemand, besonders eine Mutter, so recht nah an Mich ziehen will, wie glaubst du denn, dass Ich das anstelle?
Sieh, Ich schicke nicht ihr, sondern einem ihrer Kinder ein Leid, und sieh, die Mutter, die vielleicht mit kalter Resignation ihr eigenes Leiden ertragen hätte, zittert beim leisesten erhöhten Pulsschlag eines ihrer Kinder. Bei ihrem eigenen Leiden hätte sie vielleicht eher den Arzt als Mich zuerst gefragt, bei dem kranken Kind aber ist ihr erster Blick und Gedanke zu Mir gewendet, und wenngleich unwillkürlich, so ist es doch die Mutterliebe, einer der wichtigsten Triebe, eine Liebeart, die sie zu Mir führt, und glaubst du denn, Ich lasse ihr tränenvolles Auge umsonst sich gen Himmel richten? Nein, Ich erhöre sie, jedoch nach Meinem Erachten, freilich oft nicht so geschwind wie sie es möchte, oft auch gar nicht, wo aber eben andere wichtige Gründe Mich dazu bestimmen.
Was also die Schwester in G. betrifft, so bleibe dein Freund nur ruhig, auch sie wird den Kelch des Leidens leeren müssen, habe Ich es ja auch getan; und doch wird der Zeitpunkt kommen, wo sie Mein Tun und Wirken segnen wird. Ich will eben ihr Vertrauen zu Mir noch mehr befestigen, damit sie nicht mehr so leicht wanken kann und sie soll unbesorgt sein, wenn sie vollends überzeugt sein wird, dass sie sich selbst nicht mehr helfen kann; auf wen soll sie denn dann mehr Hoffnung haben können, als auf Mich! – Also Vertrauen, und wieder Vertrauen! Wenn alle Herzen und Hilfsquellen der Welt sich schließen, so wird Mein Vaterherz und Meine Liebe stets jedem offen stehen, der an Mich sich wendet. Sie soll also nicht verzagen, sie sorgt für ihre Kinder, sie möge überzeugt sein, auch Ich sorge für dieselben, und auch für sie selbst. Nur Beharrung führt zum Ziel, und wenn erst die Welt ganz für sie verschlossen sich zeigt, dann kann sie überzeugt sein, dass ihr der heilige Vater am nächsten ist. Amen.“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Kundgabe v. 31. Mai 1870


„Liebes Kind, am 12. dieses Monats war es ein Jahr, dass Ich die ersten Worte an dich gerichtet habe, und Ich wusste wohl, dass selbe nicht auf steinigen Boden fallen werden, denn jetzt, gerade nach einem Jahr, stehst du mit sehnsüchtigen Blicken zu Mir emporschauend vor Mir, um neue Worte des Trostes und des Friedens von deinem Vater zu erflehen. Dass Meine Worte Früchte getragen haben, beweist die Erkenntnis deiner Fehler und die aufrichtige Reue darüber, und auch nebenbei dein Einsehen, dass Ich weder dich noch deinen Mann seit jener Zeit verlassen, sondern stets euch mit Trost gestärkt habe, wann es nötig war, und wo eure Kräfte nicht auslangten. Fahr nur so fort, streng gegen dich, und nachsichtig gegen andere zu sein, fahr fort, Gutes zu wirken, wie du es jetzt und auch dein Mann im Stillen getan habt. O Kinder, ihr wisst nicht, was ein Dankgebet, ein Blick zu Mir wert ist, den ein Armer, Dürftiger nach empfangener Gabe mit dankerfülltem Herzen zum Himmel sendet; ihr kennt den geistigen Wert solch eines Ausdrucks des Dankes nicht; aber Ich kenne ihn, und weiß ihn zu schätzen, und gerade dort wird sein Wert erhöht, wo eben eine mit der Welt und ihren Sorgen kämpfende Seele ihre eigenen Leiden vergisst, um die ihrer Mitmenschen zu heilen. Segen quillt auf dein Haupt Mein Kind herab, des sei aber überzeugt, wenn du selben auch nicht wirklich fühlst, so versichere Ich dir, dass er auf euch in solcher Fülle herabströmt wie es Kinder verdienen, welche sich so ganz in Meine Hand gegeben haben und mit allem dem zufrieden sind, was Ich ihnen gebe, wenn es gleich dem Anschein nach wenig ist.
Seht, Ich habe nämlich eine andere Ansicht als ihr Menschen, Ich erziehe Meine Kinder durch Not und Leiden, durch Herabstimmunq aller weltlichen Bedürfnisse um sie mehr fähig zu machen, die geistigen Genüsse desto eifriger zu suchen, zu schätzen, und am Ende, wenn sie dann die Nichtigkeit der Weltfreuden begriffen, sie sich nicht mehr nach denselben, sondern nach den geistigen sehnen. Ist dieser Schritt gelungen, dann zieht Ruhe und Friede ins vielbewegte Herz wieder ein, dann ist der Mensch zufrieden, nimmt was der Vater ihm gibt, und weiß, dass alles nur zu seinem Segen, zu seinem Besten ist.
So mach es auch du, Meine liebe Tochter, folge deiner inneren Stimme, tu Gutes und vertrau auf Mich!
Wenn du und dein Mann stark sein werdet, auch in besseren Verhältnissen nicht von Mir abzufallen, dann werden auch die jetzigen Verhältnisse sich ändern, deine Gesundheit sich bessern, und du den Vater segnen, Der, wenn gleich auf steinigen Wegen, dich doch zum sicheren Ziel geführt hat.
Vertrau auf Mich und sei wachsam über dein eigenes Herz, damit du keinen Rückschritt machst, das andere wird sich alles so unmerklich einstellen wie du jetzt aus einer Krankheit mit wenig Mitteln langsam größeren Gefahren entronnen bist. Wache und bete, dass im nächsten Jahr als Erinnerungstag dieses neuen Worts dein Vater dich auch mehr gereinigt und besser antrifft, und du selbst die Hand dann preist, die jetzt dich und deinen Mann segnet und stärkt! Amen.“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Kundgabe v. 17. Mai 1871


„Du willst ein paar Zeilen für deine Schwester, welche vor kurzem dem Bruder M. einen so lamentablen Brief geschrieben hat. Du glaubst, wenn Ich zu ihr spreche, so wird sie getröstet! Da irrst du dich gewaltig, denn wenn sie Meiner Stimme Gehör gegeben hätte, so würde sie sich nicht unglücklich fühlen. Wer Meiner Stimme sein Ohr leiht, und auch dieser Stimme bereitwillig folgt, der wird gewiss nie über Unglück zu klagen haben.
Aber eben weil sie von Mir abgewichen ist, ebendeswegen ist sie wieder eine Beute geworden aller ihrer früheren Leidenschaften oder bösen Geister, welche sie vorher beherrschten. So lang in einem Menschen nicht die gehörige von Mir gesetzte Herrschaft des einen Geistes über das andere hergestellt ist, so lang ist verkehrtes Wesen und Unordnung, so lange herrscht nicht der Friedens-, sondern der Zwietracht-Geist!
Die von Mir gesetzte Ordnung aber ist diese: Es soll im Menschen der Geist über die Seele, und die Seele über den Leib herrschen; wo aber umgekehrt der Leib Einfluss auf die Seele hat, und die Seele allen Neigungen und Leidenschaften nachgibt, da kann nichts Gutes herauskommen, daher das Elend und die Verlassenheit, wovon deine arme Schwester jammernd schreibt.
Sie hat keine Geistesstärke um ihren Leidenschaften zu gebieten, will von Mir Hilfe, da wo sie sich doch nur selbst helfen soll und muss. Ich habe ihr genug gesagt, und durch dich und T. schreiben lassen, warum hat sie dieses alles bloß gelesen und will nicht einen Buchstaben davon praktisch in ihrem Leben anwenden? Wo ist bei ihr die Liebe, die Verzeihung und die Demut, die Ich ihr überall anempfahl? Hätte sie diese Tugenden geübt, so hätte sie auch die besten Erfolge für sich und für ihre Familie davon gehabt. Warum kann sie nicht verzeihen, nicht die Fehler und Schwächen anderer dulden, und verlangt aber doch, dass die anderen die ihrigen als Gesetz annehmen und sich danach richten sollten. Wo ist also da die Frucht alles Gelesenen, und alles dessen, was Ich in Meiner Gnade in so überreichem Maß ihr angedeihen ließ?
Jetzt steht sie verlassen da und jammert, sucht Meine Hilfe, und hat nicht einmal so viel Stärke, sich selbst aus dem Schlamm von schlechten Eigenheiten herauszuarbeiten, wo sie sich doch freiwillig selbst hineingewühlt hat. Hilf dir selbst, und dann werde auch Ich dir helfen, so muss Ich ihr zurufen bis dorthin bist du dir selbst überlassen. Sie glaubt, weil sie es ist, ihre Stellung in der Welt solle Mich betören, aber da irrt sie sich.
Wirf weit weg von dir allen Geld- und sonstigen Stolz, er ist in Meinen Augen ein Gräuel, und du bist vor Meinen Augen um kein Haar besser als die letzte Bettlerin, die den bedrängten Blick zu Mir erhebt.
Fall nieder vor Mir, dem allmächtigen Herrn, und bitte um Gnade und Stärkung weil du den Vater in Mir, Der so oft Seine liebenden Arme nach dir ausgestreckt hat, nicht erkennen wolltest. Im Staub musst du vor Mir liegen, gedemütigt, in Tränen zerflossen, dein Herz durchfurcht von Reue, so musst du Mir deine Schuld vortragen, und den Vorsatz fest und unerschütterlich fassen, den alten Menschen auszuziehen!
Dann, nach solcher Buße, dann hoffe – vielleicht kehrt sich der Richter dann wieder in den Vater um, und statt dich allein zu lassen wie jetzt, reicht Er dir die Hand zur Rettung. Aber als erstes muss in dir wach werden und stetig bleiben das, was Ich am Kreuz gegen Meine Feinde getan, verzeihe deinen Nächsten, damit auch sie dir deine Fehler nachsehen mögen. So lang du aber diesen großen Kampf nicht siegreich bestehen wirst, so lange wirst du leiden und dulden müssen.
Nicht ohne Grund habe Ich dir diesen Mann und diese Kinder gegeben, die du besitzt, sind sie nicht, wie Ich sie will, so tue du dein Möglichstes, sie dazu zu machen, und weißt du mit was für Mitteln? Sieh, mit deinem eigenen Beispiel. Sei versichert, wo Herzensgüte und wirkliche Mutter- und Gattenliebe in aller Reinheit sind, da widersteht diesen sanften Trieben niemand. Deswegen verlange nicht, dass die anderen sich ändern sollen um dir zu gefallen, sondern ändere du dich zuvor, um ihnen Bewunderung und Staunen abzugewinnen.
Wisse, die Liebe ist der beste Schlüssel zu Meinem Herzen; sie ist es aber auch zu den Herzen der Menschen. Wenn du mit dieser Waffe kämpfst, so widersteht dir niemand, ja selbst Ich nicht.
Also besinne dich, zwei Wege stehen dir offen, der Weg des Leidens, körperlich und geistig, oder der Weg des Friedens und der Seligkeit.
Auf ersterem wandelst du jetzt, weil du ihn selbst gewollt, auf den zweiten möchte ich dich gern führen, jedoch ohne Anstrengung und Selbstverleugnung von deiner Seite geht es nicht. Willst du bei Mir und in Meinem Reich unendlich reich werden, so musst du hier auf Erden erst ganz arm und entblößt von allem dich vor Meinen Richterstuhl werfen.
Jetzt weißt du, was du zu tun hast, wähle als freies Wesen, die Folgen trägst nur du und nicht Ich. Sei zufrieden, dass Ich dir noch die große Gnade angedeihen ließ, diese Worte an dich zu richten. Es ist eben der Vater, Der nicht aufhört, Seine Kinder zu lieben, wenn selbe sich auch eigensinnig und halsstörrig von Ihm entfernt haben. Er sucht sie stets wieder auf Seine Wege zurückzuziehen, damit die Gleichnisse vom guten Hirten und vom verlorenen Sohn wieder erneuert in ihrem Gedächtnis sich wach erhalten. Amen.“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Kundgabe v. 7. Oktober 1870


„Meine liebe Tochter, du wartest schon einige Tage auf Worte von Mir und Meinem Schreiber; allein Ich habe gezaudert, dir zu antworten, und zwar aus dem einfachen Grund, weil Mein Schreiber nicht geistig genug gesammelt war, sich Mir zu deinem Heil ganz hinzugeben; aber heute, wo seine moralische Ruhe zum Teil zurückgekehrt ist, und sein inneres Ohr Meiner Geistesstimme mehr offen steht, heute will Ich also dir auf alle die Gedanken deines letzten Briefs antworten, damit du, Mein liebes Kind, stets aufwärts steigend, immer mehr die Wonne und Seligkeit empfinden mögst, und trotz den momentanen körperlichen Schmerzen, die dich manchmal beschleichen, entschädigt werdest durch diese Gefühle, und damit du stets mehr begreifen lernst, es war der Mühe wert, um solche geistige Genüsse zu haben, geduldig die körperlichen Kämpfe und Leiden zu ertragen. Du bist jetzt da angekommen, wo Ich dich haben wollte, du siehst jetzt und begreifst, dass nur Liebe Mein Grundgedanke der ganzen Schöpfung materiell und geistig, und auch der Hauptbestandteil Meines Ichs ist.
Du siehst nun klar, dass wer lieben kann, d.h. lieben wie Ich es will, nichts Dunkles, nichts Schwarzes, Lichtloses in der ganzen Welt und auch nicht in seinem eigenen Herzen findet.
Wer liebt, kann also nur diese hohe zarte Seelenruhe besitzen, die dazu gehört, um inmitten von all dem Gewühl menschlicher Kalamitäten und weltlicher Ereignisse stets denselben Gleichmut zu besitzen, stets mit festem Vertrauen auf Mich, mit kaltem Blut allem entgegenzusehen was da kommen mag, denn, wer liebt, wer liebt, weil Ich es lehrte, der weiß, dass was auch über seinem Haupt sich als Gewitterwolke zusammenziehen möchte, es aus Meiner Hand, aus dem Bereich Meiner Liebe kam, und ihn Nichts aus selbem vertreibt, und so duldet er, was auch über ihn hereinbricht, duldet es, nicht als Strafe eines zürnenden Gottes, sondern er duldet es als Prüfungsschule zu einem höheren Leben voll Wonne und Seligkeit, gesendet von der liebenden Hand eines treuen Vaters.
So hast du auch schon deine ganze Krankheit aufgefasst, du erkennst jetzt, dass alles so kommen musste um aus dir die alte Eva auszutreiben, und die neue geistige, als Ebenbild Meiner Liebe, anzuziehen.
Wohl sagte Ich zu Adam und seiner Gefährtin, von nun an sollt ihr euer Brot im Schweiß des Angesichtes erwerben. Du hast recht, es war kein Fluch; denn Gott als Vater kennt keinen Fluch, keinen Zorn und keinen Hass, aber er kannte die menschliche Natur, weil er sie so gestaltet hatte, weil sie so sein musste.
Nachdem Ich den Menschen nach Meinem Ebenbild geschaffen, ihm Eigenschaften gegeben, die ihn fähig machen, zum Höchsten oder zum Niedrigsten sich zu gestalten was es in der geistigen Schöpfung gibt, so musste Ich ihm auch die Gelegenheit geben, alle diese Eigenschaften selbst im praktischen Leben zu üben, zu fühlen, die Wonne des hohen geistigen, als wie das Bittere des niedrig Bösen; er musste, nachdem das Böse, Schlechtere, mit mehr welt-licher Pracht und Verführung ausgestattet war, eben sein hohes geistiges Ich tätig anspornen, um den scheinbaren Genuss des Wohlbehagens in der Ausführung des Bösen verleugnend, doch am Ende das anspruchslose, aber in der Folge weit mehr Wonne bringende Gute vorziehen und erkämpfen zu lernen; er musste im Schweiß seines Angesichts nicht allein seinen eigenen Lebensunterhalt, sondern auch im Schweiß seines geistigen Antlitzes unter Kampf und Duldung auch das geistige Brot, die Speise für seine Seele gewinnen, die ihn dann fähig machen konnte, ein Abkömmling von Mir, Meiner würdig zu werden.
Und so siehst du auch heute überall diesen Kampf des Menschen, seine anscheinlich gute Welt verleugnen, und das Geistige vorziehen zu müssen.
Du siehst diesen Kampf im Schweiß des Angesichts unter Gewissensbissen und geistigen Torturen überall sich vollführen, im Kleinen wie im Großen.
Überall lockt die Welt den Menschen an sich, und stößt ihn dann erst mit Verachtung zurück.
Und dieses Hin- und Herwanken, dieses Nichtwissen, was eigentlich der Zweck des menschlichen Lebenswandels ist, dieser Zweck war es auch, der Mich einst bestimmte, allen Geistern und Wesen der ganzen Schöpfung als Beispiel voranzugehen, und ihnen allen zu zeigen, wie Ich es verstehe, im Schweiß des Angesichts sein Brot zu verdienen.
Du kennst Meine Leidensgeschichte, aber du sagst, du habest nie verstanden, wie es möglich war, dass ein Gott Sich diesen Leiden freiwillig unterzog.
Sieh, das geschah eben deswegen, weil Ich erstens der Welt und besonders euren auf Erden lebenden Menschen ein ewiges Denkzeichen setzen wollte, was es eigentlich heißt, Mein Ebenbild zu sein, und zweitens, weil Ich auch allen Geistern den höchsten Grad tatsächlich vor Augen führen wollte, inwieweit ein Geist, will er Mein Kind werden, nötigenfalls seine Verleugnung und Selbstdemütigung ausdehnen soll, um diesen Ausspruch, im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen, geistig aufgefasst zu begreifen, und er dann ihn zu verwerten im Stand sein muss, damit eben dieser Ausspruch nicht ein Fluch, sondern für ihn der größte Segen werde.
So, Meine liebe Tochter, musst du deinen Vater, deinen Jesus beurteilen, Der nur Ersterer als ewige Liebe, Letzterer als die Liebe leitende Weisheit durch diese auf Erden vollzogene Demütigung Seiner eigenen Liebe erst die Krone aufsetzte, und allen Geistern und Menschen dadurch zeigte, auf welchem Weg Er und Sein Herz zugänglich ist.
Du möchtest nur von Liebe reden, lesen, hören. Ich begreife es wohl warum, weil du jetzt deine Ahnungen teilweise verwirklicht siehst, welche Wonne die Liebe gewähren kann, wenn sie, erhaben über alles menschlich weltliche Getriebe, die geistige höhere ist, welcher nur Geister und Menschen mit großer erhabener Begeisterung fähig sind.
Du hast es ja selbst gefühlt in den heiligen Wonnestunden, wo du Meine Nähe gewahrtest, wo du Mein Einfließen in dein Herz deutlich vernahmst, da hast du es gefühlt, welche Liebe es ist, deren ein Gott als Vater fähig ist, sie dir ins müde Herz zu gießen, und jetzt sehnst du dich nur nach dieser geistigen Wolllust.
Sieh, Mein Kind, diesen geistigen Wonnegenuss kannst du dir ja selbst täglich und stündlich bereiten; folge Meinen Lehren, übe sie tatsächlich aus, und bei jeder Handlung, wodurch du dich selbst und andere beglückst, strömt diese Liebe an andere gegeben fruchtbringend wieder in dein Herz zurück, trägt es in wonnevollen Schlägen Mir entgegen, und dann fühlst du die Liebe, wie Ich sie predige, ausübe, und auch von euch verlange.
Diese Liebe gibt dir dann den Frieden, gibt dir die Ruhe, die Welt und ihre Ereignisse und Verhältnisse nur so zu schätzen als sie es wert sind, um dich mitten unter allem Flimmergold das echte reine Geistesgold der göttlichen Liebe, der göttlichen Erhabenheit nie vergessen zu lassen.
Folge diesem Zug Mein Kind, folge dem Zug der Liebe wie Ich sie dich lehrte, und du wirst Segen verbreiten, wo du gehst und wandelst, wirst deinem Mann sein Leben versüßen helfen, und mit ihm Mir stets euch nähern, bis am Ziel der geistigen Vereinigung ihr einst vor Mir stehen werdet als ein früher in zwei Körper geteilter Schöpfungsgedanke, als ein Gedanke Meiner ewigen, nie versiegenden Liebe! Amen.“

Nachtrag:
Frage des Knechts: „Wie lange, o Herr, wirst Du mich noch warten lassen?“ (so schrieb Bruder Mayerhofer in seinem Brief an H. wegen der gänzlichen Heilung derselben).
Antwort: „Bis du und dein Kind das rechte und echte Vertrauen zu Mir haben werdet! Führte Ich euch doch beide bis hierher, glaubst du denn, Ich lasse euch auf halbem Weg stehen? Nein, dem ist nicht so. Die jetzigen Schmerzen deines geistigen Pflegekinds sind Übergangsschmerzen, die durchgemacht werden müssen. Es gibt in der ganzen Schöpfung keine Sprünge und auch in der Heilung von körperlichen Krankheiten nicht. Alles muss seinen Weg der Ordnung gehen. Wenn dem Kind wieder einige kleine Fehler in ihrer Lebensweise begangen hat, so verzweifle du nicht daran, denn jetzt wo Ich dir dieses sage ist sie schon wieder besser. Nur Vertrauen und immer Vertrauen! Wie oft muss Ich das euch zurufen, und doch habt ihr es nur halb und halb! Fasst Meine Hand, die Ich euch zur Hilfe darreiche, fest an, haltet sie fest, und lasst nicht ab, Mich zu bitten, und du wirst sehen, ist deine Bitte gerecht, dass sie auch erfüllt werden wird! Dieses sagt dir der Vater, Der dich und deine Schwester gerade so und nicht anders führen kann! Amen!“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Kundgabe v. 19. Juni 1871



Krankheit zur Ehre Gottes

„Du möchtest diesen Text [‚Die Krankheit ist nicht zum Tod, sondern zur Ehre Gottes, dass der Sohn Gottes dadurch geehrt werde!‘ (Joh 11,4)] gern auf deine Kranke anwenden um bei Gelegenheit ihr mit nächstem Brief das mehr ans Herz zu legen, was ihr fehlt.
So schreibe denn, Mein lieber Sohn, und sage ihr, dass auch ihre Krankheit nicht zum Tod, sondern zur Ehre Gottes ihr, und auch noch anderen zum Heil gereichen soll.
Auch sie soll geistig und körperlich gesund dann als Stern leuchten, und Licht und Wärme in ihrer Nähe verbreiten, damit nicht allein sie, sondern auch viele andere für Meine geistigen Himmel gewonnen werden mögen.
Sei unbesorgt, wir werden beide die Genugtuung haben, dass unsere angewendeten Mittel ihr zum Heil der Seele und zur Gesundheit des Leibes helfen sollen, damit dann dadurch die Ehre Gottes nebst dem Sohn erhöht in ihrem Herzen werde.
Jetzt freilich fehlt noch manches in ihrem Inneren was noch auszubessern ist, allein wenn ihr Vertrauen gegen Mich durch einige Leiden aufgerüttelt noch fester werden wird, dann wird sich auch das letzte Übel unter der Macht der Seele und des Geistes beugen müssen.
Schreibe ihr nur bei nächster Antwort, sie soll ja nicht wanken, tagtäglich Meinen Psalm lesend sich in Meine Liebe versenken. Je mehr sie sich in Meine Arme werfen möchte, desto mehr erhält ihr Körper durch ihre Seele Kraft von Mir, durch deinen in sie geleiteten Magnetismus, so zwar, dass am Ende sie selbst wirklich Meinen Einfluss faktisch in ihrem ganzen Organismus fühlen wird.
Sobald sie diese Stufe erreicht haben wird, wird auch die Gesundheit in Körper und Seele wieder eintreten, sie wird sich von Neuem ihres Lebens freuen können, und die durch ihre Krankheit gewonnene Lehre auch anderen mitteilen, die dann ebenfalls nach diesen geistigen Mitteln seufzend durch Meine Hand gewonnen auf den Weg gebracht werden, wo sie Mein Wille wollte ohne ihre eigene Freiheit zu beeinträchtigen, dann wird der Sinn des angeführten Textes erst leuchtend in ihrem Herzen dastehen, dann sie erst verstehen, was es heißt, deine Krankheit ist nicht zum Tod, sondern dass der Sohn Gottes geehrt werde.
Dies schreibe Meiner lieben Tochter und sage ihr, dass wenn Ich sie nicht so lieb hätte, so hätte ich sie nicht so geprüft, allein ich weiß wohl, was sie ertragen kann und was für Mittel angewendet werden müssen, um sie zu diesem Zweck der Heiligung ihres Gemüts zu führen.
Sie soll nur im Vertrauen auf Mich nicht nachlassen, denn um die Liebe und das Zutrauen zu Meiner wirklichen Hilfe ist der Schlüssel zur Gesundheit, und auch der Schlüssel zu Meiner Gnade; je mehr sie sich in diese vertieft, je schneller wird die Heilung sein, damit durch ihre Krankheit, und die Genesung aus selber, der Sohn Gottes und Gott als der Nämliche geehrt werde.
Meinen väterlichen Segen ihr wie auch ihrem Mann, der Mir ein sehr wohlgefälliger Diener in Meinem Weingarten geworden ist, woran Ich eine große Freude habe. Amen, Amen, Amen.“

Quelle: „Allgemeine und besondere Lebenswinke für innere und äußere Verhältnisse und Zustände“, Neu-theosophische Schrift Nr.39, Kundgabe v. 28. März 1870


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