Gottfried Mayerhofer - Predigten des Herrn - Gottfried Mayerhofer

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PREDIGTEN DES HERRN
- Originaltext nach der Erstausgabe von 1892 -
31.
Am fünften Sonntag nach Pfingsten

Von der wahren Gerechtigkeit und Haltung der Gebote
Matthäus 5: Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm, und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich ist ihr.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, so sie daran lügen.
Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden.
Denn so haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man's salzen? Es ist hinfort zu nichts nütze, denn das man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen sein.
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Haus sind.
So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch wahrlich: Bis dass Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis dass es alles geschehe. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Es sei denn eure Gerechtigkeit besser als der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.
Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha, der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr, der ist des höllischen Feuers schuldig. Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eingedenk, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so lass allda vor dem Altar deine Gabe und geh zuvor hin und versöhn dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfer deine Gabe. Sei willfährig deinem Widersacher bald, dieweil du noch bei ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dermal einst überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener, und wirst in den Kerker geworfen. Ich sage dir wahrlich: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlst.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen.
Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Ärgert dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.
Ärgert dich deine rechte Hand, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist auch gesagt: Wer sich von seinem Weib scheidet, der soll ihr geben einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weib scheidet (es sei denn um Ehebruch), der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Abgeschiedene freit, der bricht die Ehe.
Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst keinen falschen Eid tun und sollst Gott deinen Eid halten. Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Stuhl, noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du vermagst nicht ein einziges Haar schwarz oder weiß zu machen. Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
Ihr habt gehört, dass da gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den anderen auch dar. Und so jemand mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und so dich jemand nötigt eine Meile, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will.
Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen auf dass ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?
Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch so? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.


Empfangen am 2. April 1872

Die Bergpredigt und ihre Wichtigkeit

Hier in diesem Kapitel liegt ein Teil der Bergpredigt vor euch, die die gewaltigste Predigt ist, die Ich gehalten habe, und welche die wichtigsten Belehrungen enthält, die Ich während Meines Erdenwandels den Menschen gegeben habe. Sie umfasst größtenteils alles, was dem Menschen zu seiner seelischen Vervollkommnung und zur Richtschnur für sein Handeln nötig ist. In der Bergpredigt zeigte Ich den Menschen den geistigen Wert ihrer Leiden, ihrer Aufopferung und ihrer Kämpfe, und zeigte wie das Gewissen immer die Richtschnur zu allen Gedanken, Worten und Taten sein soll. Ich stellte Meinen Jüngern und Zuhörern die Seligkeiten in frohe Aussicht die ihrer harren, wenn sie Meine Liebesgebote halten und selbst Unbilden und Leiden ihretwegen ertragen würden.
Die Bergpredigt umfasst alles, was Mich bewog, zu euch herabzusteigen und die größte Schmach zu erdulden um euch ein lebendiges Beispiel zu geben wie ihr handeln sollt, damit ihr den Namen eines Kindes von Mir auch verdient.


Die Jünger Jesu als das Salz der Erde  

Ich lehrte Meine Jünger, dass, wer Meine Lehre hört, diese auch verbreiten und durch seine Handlungen ausüben soll, und stellte ihnen in bildlichen Ausdrücken ihre Mission dar, indem Ich sie dem Salz der Erde, einer Stadt, die auf einem Berg liegt, und einem angezündeten Licht verglich, das man nicht anzündet um es unter einen Scheffel zu stellen sondern um es leuchten zu lassen.
Ich verglich sie mit dem Salz der Erde, das dem anregenden Teil der seelisch-geistigen Welt entspricht, da das Salz zu materiellem Stoffwechsel, zur Verhütung der Fäulnis, zur Ausscheidung des Schlechten, überhaupt zu einer gesunden körperlichen Tätigkeit notwendig ist. So ist auch zur Anregung der geistigen Tätigkeit das geistige Salz, das geistig Anregende erforderlich.
Wo kein Reizstoff oder Salz ist, dort ist kein Leben, ohne Leben keine Bewegung, ohne Bewegung keine Wärme und kein Licht. Wo das Salz dumm wird, d.h. verdorben ist, da kann es seinen Zweck nicht mehr erfüllen und ist zu nichts mehr nütze als ausgeschüttet und zertreten zu werden, damit es so anderen Zwecken dienen kann. Ebenso ist es mit einem zum Lehrer seiner Nächsten berufenen Menschen, wenn er dazu nicht mehr taugt sondern unbrauchbar geworden ist. Aber auch seine schlechten Handlungen müssen gleich dem zertretenen Salz dennoch dazu dienen, dass daraus Nutzen für das Allgemeine hervorgehe.


Wahre Gerechtigkeit und Verständnis der Lehre Jesu

Ich sagte ihnen auch, dass Meine Lehre nicht neu sei sondern dass sie nur die von Moses und den Propheten gegebenen Weisungen im wahren Licht darstelle, den Sinn der Worte näher erkläre und so der ganzen Menschheit zeige, wie alle diese göttlichen Vorhersagungen und Verordnungen der von Mir gesandten Männer stets den nämlichen Zweck hatten, die Menschen ihren geistigen Wert und den kürzesten Weg in Mein großes geistiges Reich erkennen zu lehren, damit sie so handeln können wie es Wesen, die einen göttlichen Funken von Mir im Herzen tragen, geziemt.
Ich versicherte ihnen, dass Meine Worte ewige Dauer haben werden, weil sie von einem ewigen, höchsten Wesen gegeben, auch nur Dessen Stempel tragen können, und sagte ihnen, dass sich jede Verunglimpfung Meiner Gesetze bestraft, denn Ich wusste, dass in späteren Zeiten Menschen Meine Liebesgesetze als Deckmantel für ihre eignen Interessen benützen, und darunter Hass, Rache und andere Leidenschaften ausüben würden. Es trieben ja zu Meiner Zeit die Pharisäer und Schriftgelehrten mit der Lehre Mosis schon dasselbe Spiel, weswegen Ich zu Meinen Jüngern und dem versammelten Volk sprach: Es sei denn eure Gerechtigkeit (ist nicht) besser als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Obwohl erst in diesem Satz das Thema für diesen Sonntag gegeben ist, so musste das Vorstehende doch zuerst berührt und erklärt werden, damit wir dann folgerichtig auf den 20. (Vers) kommen, und von diesem zu den nachfolgenden Versen weiterschreiten können.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten jener Zeit, die das Recht und die Macht hatten dem Volk die Religion, die Gebräuche und Glaubenssatzungen beizubringen und deren Sinn zu erklären, machten es sich bei der Erklärung und Beachtung der mosaischen Gesetze so bequem als möglich und suchten sie dem Volk so hinzustellen, dass ihnen unter ihrem Deckmantel ein weiter Spielraum für ihre scheußlichsten Taten blieb ohne dem Schein nach gegen selbe zu verstoßen; ja es hatte sogar den Anschein, als lebten sie im strengsten Sinn nach dem Gesetz.
Ich kannte die falsche und scheinheilige Gerechtigkeit jener Kaste von Menschen und wusste, wie sie diese Gesetze nicht in Meinem Sinn sondern nach ihren Zwecken und Plänen erklärten und beobachteten, und so war Ich gezwungen, Meinen Jüngern und dem Volk die Gesetze besser zu erklären und ihr Gewissen etwas empfindlicher zu machen als es bei der selbstsüchtigen falschen Erklärung ihrer Priester gewesen war.
Ich erklärte dann Meinen Jüngern und dem Volk das wahre Liebesgesetz, das im geraden Gegensatz zu den von den Priestern hingestellten stand, denn Wiedervergeltung, Rache, Hass und Verfolgung waren damals durch die falschen Auslegungen der mosaischen Gesetze erlaubt; und weil es weit leichter ist, seinen Hass und seine Rachsucht zu befriedigen als dem Feind zu verzeihen oder dem Wohltaten zu erweisen, der nur Böses im Schild führt, so fand diese falsche Auslegung leicht Anhänger.


Wahre Nächstenliebe als Grundpfeiler des Lebens

Eben deswegen ist Meine Bergpredigt wie sie Mein Evangelist Matthäus im 5. Kapitel vom 20. Vers an aufzeichnete von großer Wichtigkeit, weil dort die Nächstenliebe und Verzeihung von Mir als einzige Richtschnur für das Leben aufgestellt wurde. Nur mit dieser allumfassenden Liebe, mit der Ich als Gott und Vater alle Wesen umfasse, könnt ihr Menschen Bürger Meines Himmelreichs werden.
Ich führte in dem Nachfolgenden mehrere Lebensverhältnisse an, in denen der Mensch diese Bruder- und Nächstenliebe ausüben kann und soll, und zeigte wie weit diese Liebe gehen muss, wenn die Taten derselben vor Mir einen geistigen Wert haben sollen. Ich setzte den Eckstein der Selbstverleugnung und Aufopferungsfähigkeit, an dem sich leider in jener Zeit bis auf den heutigen Tag viele gestoßen haben.
Ich sagte Meinen Zuhörern, dass sie, erhaben über alle menschlichen Leidenschaften, immer das Beispiel Gottes vor Augen haben sollen, Der Seine Sonne auch über Gute und Böse aufgehen und regnen lässt über die Äcker der Frommen und der Lasterhaften, dass sie auch mit gleicher Liebe jedem helfen sollen wo es angeht, unbekümmert ob ihnen dafür ein Dank zuteilwird oder nicht.
Ich stellte in dieser Predigt das Bild eines geistig erhabenen Menschen auf wie er sein soll und zeugte durch Meinen Lebenswandel tatsächlich davon, dass man auch so leben kann, wenn man will.
Alles was Ich damals lehrte sowohl über die Nächstenliebe wie auch über die zukünftige Seligkeit für die Mir Nachfolgenden, bei Mir Ausharrenden, Meinetwegen Leidenden und Kämpfenden, das gilt heute noch ebenso wie einst und wird seine Geltung auch nie verlieren, solange Ich, Meine geistige und Meine materielle Welt bestehen, denn nur durch diese Gesetze und ihre Befolgung werden die vernünftig lebenden Wesen geadelt und zeugen von ihrem göttlichen Ursprung, während jene, die den entgegengesetzten Weg gehen, statt aufwärts zur geistigen Höhe zu steigen, zur Tiefe der Materie herabsinken.
Im 6. Kapitel Matthäi als Fortsetzung Meiner Bergpredigt wird diese Lehre noch weiter ausgebildet, damit niemand einen Zweifel hegen oder sich entschuldigen könne als hätte er nicht gewusst was Gottes- und Nächstenliebe sei. Ihr findet dort auch das einzige Gebet, das Ich die Meinen lehrte und das ihr auch heute noch als Inbegriff aller Gebete ansehen könnt, nur müsst ihr auch den tiefen geistigen Sinn eines jeden darin enthaltenen Worts zu begreifen suchen, denn wisst, etwas anderes ist es, wenn ihr mit euren eigenen Worten betet, und wieder etwas anderes, wenn ihr tagtäglich oder bei Bedrängnissen euch mit von Mir Selbst euch in den Mund gelegten Worten an Mich wendet, damit Ich euch Meine hilfreiche Hand in den Wirrnissen und Gefahren eines jeden neuen Tages reiche, auf dass ihr nicht fallt.


Strenge Anforderungen für die Erlangung der Kindschaft Gottes

Auch an euch, Meine Kinder, geht die Mahnung, die Ich einst Meinen Zuhörern bei der Bergpredigt zurief: Wenn ihr nicht gerechter werdet wie die Pharisäer und Schriftgelehrten, so könnt ihr nicht ins Himmelreich gelangen. Wenn ihr die Begriffe von Liebe, Demut, Gerechtigkeit und Verzeihung nicht strenger nehmt als wie sie euch von vielen eurer Priester gelehrt werden, so könnt ihr nicht in Mein Reich gelangen und nicht Meine Kinder werden, denn zu diesen können nur die gezählt werden, die Meinem Beispiel folgend willig ihr Kreuz tragen, alle weltlichen Genüsse weit den geistigen nachsetzen, sich selbst verleugnen und die stets bedenken, dass Mein Reich nicht von dieser Welt ist. Meine Kinder dürfen nicht Kinder der Welt sein und müssen danach streben die größtmögliche sittliche Höhe zu erreichen, die überhaupt der Mensch erreichen kann; sie müssen wie Ich ihrer Leidenschaften Meister werden und vertrauensvoll hinnehmen was Ich zu ihrem Besten schicke; sie dürfen nicht die Welt fliehen, sondern müssen eben inmitten ihrer Eigenheiten Genüsse und Versuchungen derselben widerstehen, den wahren Wert solchen Scheinglücks richtig beurteilen, und so im Wahren und Guten sich immer mehr zu befestigen suchen; sie müssen in Gedanken, Worten und Taten reinen Gewissens dastehen wie eine Leuchte, die weit hinaus über alle Wechselfälle des menschlichen Lebens ihr ruhiges Licht der Liebe, des Vertrauens und der Verzeihung ausströmen lässt, damit andere nicht nur allein ihren Worten glauben, sondern in ihren Taten den wirklichen Beweis des Gesagten ersehen.
Nur auf diese Art und Weise, wenn sie selbst gerechter, liebevoller und vertrauender sind als viele andere verirrte Kinder, können sie diesen als Wegweiser dienen und nach vollendeter Lebens- und Prüfungszeit Anspruch machen, von Mir an Kindesstatt angenommen zu werden und in Mein ewiges, großes, geistiges Reich, in Meine Himmel einzugehen, wo ihnen dann für alles Ausgestandene jene Seligkeiten zuteilwerden, die im Eingang Meiner Bergpredigt von Mir besprochen wurden.
Darum haltet Meine Bergpredigt euch stets vor Augen, erwägt sie in eurem Herzen, und betrachtet sie als einzige Richtschnur auf dem Prüfungsweg dieses irdischen Lebens; lest sie oft, denn sie enthält große Forderungen an euch und Meine ganze Geisterwelt, aber auch ein ganzes Reich voll Verheißungen.
Wer diesen Bedingungen nicht nachkommen will, wie es bei den meisten leider der Fall ist, der gleicht einem oft schön eingebundenen Buch, das aber nur leere weiße Blätter enthält.


Gedankenkontrolle und Arbeit an sich selbst

Trachtet, euer Lebensbuch vollgeschrieben mit guten Gedanken, Worten und Taten ins andere Leben mitzubringen, denn Ich habe euch gezeigt, wie man schon durch Gedanken gegen Mein Liebesgesetz sündigen kann, denn oft fehlt es nur an Gelegenheit um selbe zur Tat zu gestalten.
Daher hütet euch vor sündigen Gedanken, sie entwürdigen euren inneren Seelenmenschen und flieht die Gelegenheit, solche Gedanken in Ausführung zu bringen. Wenn ihr die bösen Gedanken bekämpft, so wird es nicht zum Handeln danach kommen; gebt ihr aber solchen Gedanken Raum, so seid ihr schon in das Reich der Sünde verstrickt, eine günstige Gelegenheit, und eure Seele ist ihres Schmucks der Reinheit, und somit der Seelenruhe, Zufriedenheit und der guten Vorsätze durch eine unüberlegte Tat beraubt.
Lest recht oft Meine Bergpredigt, es ist euch so vieles darin gezeigt, worin ihr noch schwach seid, worin ihr noch so oft sündigt gegen Mich, gegen euren Nächsten, sowie auch gegen euch selbst, und wodurch ihr von Meinem Himmelreich noch fern gehalten werdet.
Murrt nicht, wenn Ich euch durch verschiedene Schickungen und Verhältnisse in dem was euch noch mangelt zu üben die Gelegenheit gebe; vertraut fest auf Mich und wacht stets über die Regungen eures Herzens, damit ihr alles Böse gleich im Keim zu ersticken vermögt. So sich stets übend erstarkt eure Kraft, und ihr werdet immer fähiger, aller Versuchungen noch zur rechten Zeit Herr zu werden.
Bleibt Meiner Bergpredigt eingedenk, um einst auch den Lohn Meiner Jünger zu erhalten, wenn eure Mission hier auf Erden beendigt und der Sieg errungen sein wird, um dann mit vermehrten Kräften größeren Anforderungen Genüge leisten zu können, denn wer hier Weniges treu verwaltet, den werde Ich dort über Vieles setzen. Gedenkt eures Vaters, Der nicht umsonst euch alle diese Worte sendet, sondern Er will euch durch selbe zu dem machen zu was Er euch erschaffen hat, nämlich zu Seinen Kindern und damit zu Wesen, die in Seinem Reich über große Welten und Millionen von Wesen darin das Licht der Liebe und der Gnade ihres ewig liebenden Vaters ausgießen sollen.
Zu solchen Missionen aber gehören in allen Verhältnissen geprüfte und durch Leiden und Schicksalsschläge gestählte Wesen, die in der Reinheit der Gedanken und Taten bewährt, durch die Erhabenheit ihres Geistes Andere empor zu ziehen vermögen.
Deshalb gebe Ich euch diese ausführliche Auseinandersetzung Meiner Liebegebote, damit ihr nicht den Einflüssen eurer Eigenliebe Raum gebt um gerade das zu entschuldigen was vielleicht bei Mir eine große Sünde ist, nämlich das Sündigen durch Gedankenspiele, die der Same zu allen unreifen und bösen Taten sind. Amen.


Umfassende Erklärungen zur Bergpredigt s.a. unsere Zusammenstellung mit Texten aus den Werken Jakob Lorbers hier.


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